Bargeldloses Bezahlen in der Schweiz durch Tapit

Seit dem 1. Juli haben drei der grössten Mobilfunkdienstleister in der Schweiz – Swisscom, Orange und Sunrise – eine Art elektronische Kreditkarte mit dem Namen Tapit für das Smartphone im Angebot. Aber klappt es diesmal?

Das ist die Frage, die sich die Anwender stellen werden. Denn die Bezahlung mit dem Smartphone per NFC ist nicht neu. Zahlreiche andere Unternehmen (darunter ein recht bekannter Suchmaschinenbetreiber mit dem Namen Google) haben sich daran bereits versucht – meist ohne grossen Erfolg.

Wie funktioniert es?

Tapit (ausgesprochen wie „tap it“: „berühr es“) ist eine App, die zumindest derzeit nur auf Android-Smartphones genutzt werden kann. Falls das Handy einen NFC-Chip besitzt – wie es in zahlreichen Modellen der Mittel- und Oberklasse inzwischen der Fall ist –, soll der Nutzer sein Gerät dann an ein Terminal halten und mit einer einfachen Berührung durch den Finger Geld abbuchen lassen können. Wir möchten noch einmal betonen, dass dieses Verfahren keinesfalls neu ist. Aufregend jedoch, dass die Schweiz hier ein Vorreiter für bargeldloses Bezahlen sein könnte.

Zu diesem Ergebnis kommen auch Experten wie Jürgen Rogg von der Unternehmensberatung Boston Consulting. Der Schweizer Mobilfunk würde durch diesen Vorstoss entscheidend vorangebracht werden. Wichtig daran ist auch, dass Swisscom, Sunrise und Orange dieses Kunststück vollbracht haben, bevor es beispielsweise Google oder ein anderer Konzern von Weltrang schafften. Mitmachen müssen jetzt nur noch der Einzelhandel und grössere Ketten, denn schliesslich wollen die Tapit-Nutzer ihre App auch anwenden können.



Ist es wirklich so einfach?

Bislang noch nicht ganz: Orange und Sunrise werden in den kommenden Monaten folgen, nur Swisscom bietet Tapit bereits jetzt an. Als Dienstleister für die finanziellen Transaktionen dient ausserdem die Cornèr Bank aus Tessin, und die weist noch einmal darauf hin, dass Nutzer zunächst eine spezielle NFC-SIM-Karte benötigen – doch die wiederum müssen die Mobilfunkunternehmen bereitstellen.

Auch eignet sich Tapit bislang nur für kleinere Einkäufe, denn bei Beträgen von mehr als 40 Franken muss ein Sicherheitscode eingegeben werden (was wiederum den Vorteil gegenüber EC- oder Kreditkarten aufhebt). Aber: Den ersten Schritt hat die Schweiz gemacht – und zwar vor Google, Apple und all den anderen Global Playern.

 

Oberstes Bild: © tapit.ch

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