Feel-Good-Manager – machen sie Unternehmen attraktiv für neue Führungskräfte?

Ein gutes Arbeitsklima wird mit den Verdienstmöglichkeiten oder Aufstiegschancen ganz weit oben angesiedelt, wenn es darum geht, für welches Unternehmen geeignete Bewerber sich entscheiden. Dem Trend tragen die Unternehmen mehr und mehr Rechnung. Gerade die sogenannten „Feel-Good-Manager“ sollen dafür Sorge tragen, dass sich Mitarbeiter wohlfühlen und so neue Kollegen ins Unternehmen gelockt werden.

Ist der Feel-Good-Manager in Zeiten des fortschreitenden Fachkräftemangels die Lösungsformel oder doch nur ein Versuch, das eigene Image aufzupolieren? Und welchen Job übernehmen die neuen Manager, die bei traditionellen Managern vorschnell als eine neue Art der „Pausenclowns“ verunglimpft wurden? Hat jedes Unternehmen die Kapazität für einen Feel-Good-Manager?

Wo liegen die Aufgaben eines Feel-Good-Managers?

Bisher finden sich diese Manager vorrangig in Unternehmen, die entweder aus dem Design-Bereich stammen, in der Werbung aktiv sind oder sich ihren Namen im Bereich der Neuen Medien gemacht haben. Durch die Bank also Unternehmen, für die es das Tagesgeschäft darstellt, innovativ und kreativ zu sein.

Aufgabe der Position Feel-Good-Manager ist es, ein gutes Gefühl der Mitarbeiter zu generieren, die Firmenkultur zu pflegen und ein freundschaftliches wie auch nettes Miteinander im Unternehmen zu fördern. Doch auch bei Alltagssorgen neu rekrutierter Mitarbeiter stehen die Feel-Good-Manager „Gewehr bei Fuss“. Gerade dann, wenn Mitarbeiter angesprochen werden, die aus dem benachbarten Ausland kommen, steht der Manager oder die Managerin beratend und unterstützend zur Seite.

So werden Gänge zu Ämtern nicht zum Spiessrutenlauf, wenn es sich beispielsweise um eine Arbeitsgenehmigung dreht. So werden im Zweifelsfall auch Sprachbarrieren unbürokratisch überbrückt. Feel-Good-Manager helfen Führungskräften und allen anderen Mitarbeitern ebenfalls bei der Wohnungssuche, wenn man als Angestellter für den Antritt der Vakanz einen Umzug in Kauf nehmen muss. So bindet man Mitarbeiter auf der einen Seite ans Unternehmen und macht das Unternehmen auf der anderen Seite interessanter für neue Fachkräfte, die sich rundum versorgt sehen.

Aderlass bei Fachkräften droht – Unternehmen müssen flexibler werden

Eine gute Arbeitsatmosphäre, die über den Einsatz von Feel-Good-Managern generiert werden soll, wird nicht nur aus dem Grund angestrebt, dass Unternehmen die Bestandsmitarbeiter zufrieden sehen wollen; sie wollen auch interessant für neue Mitarbeiter werden. Nicht nur Mitarbeiter zu halten, auch die Neurekrutierung steht also im Vordergrund.

So will man auf kreative Art und Weise dem drohenden Mangel an Fachkräften entgegenwirken und verhindern, dass das eigene Unternehmen von diesem Aderlass betroffen wird. Gerade in den Bereichen Naturwissenschaften, Technik, Mathematik und Informatik fehlt das Potenzial an nachwachsenden Mitarbeitern. Um diese Vakanzen qualitativ hochwertig besetzen zu können, sind Unternehmen auch bereit innovative Wege zu gehen – beispielsweise über ein Feel-Good-Management.


Unternehmen wollen in Zukunft attraktiver für Fachkräfte und Akademiker werden. (Bild: hxdbzxy / Shutterstock.com)


Unternehmen wollen in Zukunft attraktiver für Fachkräfte und Akademiker werden

Um das Manko an geeignetem Personal zu kompensieren, muss es für die betreffenden Unternehmen von vorrangigem Interesse sein, sich attraktiv für zukünftige Arbeitnehmer aufzustellen. Bereits heute wird diesbezüglich eine Vielzahl an Möglichkeiten genutzt, welche geeignet sind, die Unternehmensattraktivität massiv zu steigern.

So werben Firmen mit flexiblen Arbeitszeiten, erstklassigen Aufstiegschancen, hervorragenden Angeboten zu Weiterbildung oder Spezialisierung, mit Betriebskindergärten, flachen Unternehmenshierarchien oder gar mit Sportmöglichkeiten, welche die passenden Bewerberkandidaten anlocken sollen. Die eigene gute Unternehmenskultur wird nicht selten bei Stellenausschreibungen in den Fokus gerückt. Da ist das Feel-Good-Management, welches einen speziellen Ansprechpartner im Sinne des Wohlbefindens des Personals abstellt, der logische nächste Schritt.

Gute Arbeitsatmosphäre entscheidend für Bewerber

Gerade anlässlich der angespannten Personalsituation haben sich diverse Marktforscher im Unternehmensauftrag mit der Analyse der Faktoren befasst, welche für Bewerber hinsichtlich der Entscheidung für oder gegen eine Firma wichtig sind. Gerade die Absolventen von Studiengängen im Bereich Business haben diesbezüglich sehr klare Zielvorstellungen.

Für fast 96 Prozent der Abgänger aus den Business-Bereichen ist entscheidend, dass im neuen Unternehmen eine hohe Wertschätzung der Angestellten und Kollegialität gepflegt werden. Diese Kriterien haben die Befragten als sehr wichtig oder zumindest wichtig bei der Auswahl der Unternehmen genannt, für die sie gerne tätig würden. Auch wenn die Attraktivität der Aufgaben weiterhin den Spitzenplatz der Entscheidungskriterien darstellt, rangiert die Atmosphäre am neuen Arbeitsplatz relativ dicht dahinter.

Aber gerade was das Arbeitsklima angeht, bemängeln viele Uni-Absolventen ein Informationsdefizit der Unternehmen mit offenen Vakanzen. So lässt sich das Arbeitsumfeld für die Bewerber nur sehr schlecht oder äusserst diffus einschätzen. Über das Feel-Good-Management wird diese Losgrösse für Bewerber greifbar und sie sehen: Das Unternehmen legt gesteigerten Wert auf ein harmonisches Arbeitsklima. So hilft der Feel-Good-Manager modern aufgestellten Unternehmen dabei, das Bestandspersonal zufrieden zu halten, und es stellt sich attraktiv für neue Fach- und Führungskräfte auf. Ein Gewinn für alle Seiten.

 

Oberstes Bild: © sharpshutter – Shutterstock.com

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