Wie schaffen es Frauen in die Führungsetagen der Unternehmen?

Wie haben es die bereits erfolgreichen Frauen geschafft, an die Spitze und in die Führungsetagen der Unternehmen zu gelangen? Was können gegebenenfalls andere Frauen andere von denen lernen, die es bereits geschafft haben? Gibt es sie überhaupt, die richtigen Strategien für die ultimativen Erfolgsfrauen?

Karrierebewusste und karriereorientierte Frauen finden im Internet und selbstverständlich auch im Buchhandel ein ständig wachsendes Angebot an Lektüre in Ratgeberform, wie sie es an die Unternehmensspitzen schaffen können. Egal in welchem Gewand und mit welchem Titel diese Ratgeber auch immer auf den Markt gebracht werden, im Grunde dreht es sich immer darum offenzulegen, welche Spielregeln Frauen beherrschen sollten – oder müssen – wollen sie ihren Weg in die Chefetagen antreten. Reicht es fleißig zu sein oder fährt man mit Schlauheit besser? Setzt man gekonnt die Weiblichkeit ein oder ritualisiert man sich besser als Business-Hexe? Kommt man als „Macho-Mama“ weiter?

Von Frauenquote über Elternzeit bis zum Boost der Kindergartenangebote – die Ampeln für Frauen stehen auf Grün

Die Problemstellung an die Verantwortlichen aus Wirtschaft, Politik und auch der Wissenschaft ist simpel: Frauen sollen in die Chefetagen. Doch so einfach sich die Problematik formulieren lassen und so viel Einigkeit wie in der Kernfrage herrscht, so schwer scheint sich auch die Lösung zu gestalten. Der Markt ist willig, nur an der Umsetzung scheitert es nicht selten. Über eine mangelnde politische Lobby kann sich die karrierebewusste Frau nicht beklagen. Gerade die bereits erfolgreichen Frauen rufen dazu auf, dass die Frauen an sich glauben sollen und unbedingt gegen Stereotype ankämpfen müssen.

Doch ist es wirklich so einfach? Reichen der Glaube an sich und der Kampf? Die Ziele und Zielvorgaben sind fixiert. Gerade der Anteil an weiblichen Führungskräften muss und soll kräftig anziehen. Die 3 oder die 4 soll vor der Null in den Zehnerstellen der Prozentsätze stehen. Alles, was unter dem Wert liegt, wird als homöopathische Dosis angesehen, die zwar nett, aber eben nicht befriedigend ist.

Wieso sind die Chefetagen von Männern dominiert?

Die weiterhin vorherrschende Männerdomäne in den Führungsetagen der Unternehmen hat vielschichtige Gründe. Auf der einen Seite wird recht häufig das Missverhältnis damit motiviert, dass sich Beruf und Familie für Frauen weit schwerer vereinbaren oder koordinieren lassen, als das vergleichsweise bei Männern der Fall ist. Hier soll dann die Politik die Klärungsrolle übernehmen und dafür sorgen, dass der Spagat zwischen Kind und Karriere besser gelingt. Auf der anderen Seite wird damit argumentiert, dass sich gerade Frauen zu selten für die wirtschaftlichen oder wirtschaftsnahen sowie für die ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen im Studium interessieren.

Besonders die Bereiche sind nahezu ausschließlich in Männerhand. Doch auch an die Manager auf den Personalebenen wird appelliert, neue Vakanzen bevorzugt mit weiblichen Bewerbern zu besetzen. Womit man sich dort aber wohl immer noch etwas schwer tut. 


Frauen haben den härteren Weg. (Bild: Sergey Nivens / shutterstock.com)


Frauen haben den härteren Weg

Alle Gedankenansätze und Forderungen unterstreichen im Grunde nur eine Tatsache: Obwohl Emanzipation und Gleichberechtigung vorherrschen und auch weiter verstärkt gefordert werden, so ist der Weg an die Spitze der Unternehmen für Frauen in einigen Branchen weitaus steiniger als für die männlichen Pendants. Auch wenn es heißt, als Frau muss man kein besserer Mann sein, ist die Realität nicht so einfach, denn es ist erwiesen, dass gerade Frauen für die eigene Beförderung in nicht wenigen Fällen weit mehr leisten müssen als Männer.

Im Rahmen einer Langzeitstudie in den USA, bei der rund 500 Manager und Managerinnen auf dem Karriereweg beobachtet wurden, stellte sich heraus, dass Frauen, die auf der Karriereleiter nach oben steigen konnten, weitaus bessere Bewertungen erhalten hatten als die beförderten männlichen Kollegen. Somit war er- und bewiesen: Frauen müssen mehr leisten als Männer, wollen sie auf der Karriereleiter nach oben steigen.

Für Frauen gelten andere Regeln als für Männer

Doch nicht nur hinsichtlich der Bewertungen müssen sich Frauen weit mehr zur Decke strecken als ihre männlichen Kollegen und Mitbewerber um einen Chefposten. Sie unterliegen in einigen Fällen auch anderen Regeln als Männer. Diese Regeln sind dabei entweder von der Gesellschaft aufgestellt oder aber von den Frauen selbst auferlegt. Deutlich wird das am Beispiel der Netzwerke. Es gilt als völlig normal, treffen sich Männer zur Verbesserung des eigenen Networking zu einem Abendessen oder auch nur zu einem gemeinsamen Bier. Das ist akzeptiert und völlig normal in Businessleben.

Doch wie verhält es sich, wird ein solches Essen im Rahmen des Networking von einer Frau vorgeschlagen? Man kann sich sehr sicher sein, dass entweder die Gerüchteküche kocht, unangemessene Kommentare fallen oder der Code of Conduct des Unternehmens es teils sogar strikt untersagt. Da ist es oftmals verständlich, dass Frauen auf diesen Weg der Bildung von Netzwerken verzichten und das im Interesse am eigenen Ruf.

Frauen, die Karriere machen wollen, müssen die soziale Klaviatur in der vorherrschenden Berufswelt blind bedienen können – aber nicht nur das. Darüber hinaus müssen sie diese Klaviaturen auch noch erweitern, denn sie stehen im Normalfall unter gesonderter Beobachtung der anderen Führungskräfte. Jede Entscheidung wird sehr genauen Prüfungen unterzogen.

Darum sollten Frauen ihre natürlichen Stärken gezielt einsetzen: Kommunikation, Diplomatie und Disziplin sowie Sensibilität.

 

Oberstes Bild: © YURALAITS ALBERT – shutterstock.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});