Wirtschaft und Arbeitsmarkt: Konsumentenstimmung im Aufwind

Die Konsumentenstimmung in der Schweiz befindet sich im Juli wieder im Aufwind. Der Index liegt bei -3 Punkten und damit klar über dem langjährigen Mittelwert (-9 Punkte). Die Erholung vom Stimmungstief nach dem Frankenschock bestätigt sich.

Im Vergleich zur April-Umfrage haben die Konsumenten ihre Erwartungen für die Wirtschaftsentwicklung und für den Arbeitsmarkt deutlich nach oben angepasst. Bei den Erwartungen der Konsumenten zur eigenen finanziellen Lage und zur Möglichkeit, Geld zu sparen, zeigt sich hingegen noch keine Verbesserung. Sollte sich die Erholung am Arbeitsmarkt wie von den Konsumenten erwartet vollziehen, könnte sich dies jedoch ändern.

Der Index der Konsumentenstimmung* von Juli 2017 liegt bei -3 Punkten und kann damit, nach einem leicht schwächeren Ergebnis im April (-8 Punkte), an die Januar-Erhebung (-3 Punkte) anschliessen. Einen noch höheren Stand hatte der Index zuletzt vor drei Jahren erreicht.

Die Stimmungsaufhellung gegenüber April resultiert aus zwei der vier Fragen, die in die Berechnung des Index einfliessen.** Zum einen zeigen sich die Konsumenten wesentlich optimistischer bezüglich der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Der entsprechende Teilindex ist von +5 Punkten im April auf +16 Punkte geklettert und übertrifft den langfristigen Mittelwert (-10 Punkte) deutlich.

Zum anderen wird die zukünftige Entwicklung der Arbeitslosigkeit positiver beurteilt: Der dazugehörige Teilindex ist von +48 auf +41 Punkte zurückgegangen. Damit werden die Arbeitsmarktaussichten wesentlich besser als im langjährigen Mittel (+50 Punkte) beurteilt, und dies erstmals wieder seit drei Jahren.

Kaum Verbesserung zeigt sich hingegen bei den übrigen zwei Fragen, die der Berechnung des Index der Konsumentenstimmung zugrunde liegen. Sowohl für die zukünftige finanzielle Lage des eigenen Haushaltes als auch für die Wahrscheinlichkeit, in den kommenden zwölf Monaten Geld sparen zu können, fallen die Erwartungen der Konsumenten eher verhalten aus. Der Teilindex zur erwarteten finanziellen Lage verharrt, mit -4 Punkten praktisch unverändert gegenüber April (-3 Punkte), merklich unter dem langjährigen Mittelwert (+2 Punkte).

Der Teilindex zu den erwarteten Sparmöglichkeiten (+17 Punkte) fällt wie schon im April (+15 Punkte) geringfügig tiefer aus als im Mittel (+21 Punkte). Passend dazu bleibt die Konsumneigung moderat: Die Frage, ob derzeit ein guter Moment für grössere Anschaffungen sei, wird in etwa wie im langjährigen Mittel beantwortet.

Der jüngste Anstieg der Konsumentenstimmung auf ein klar überdurchschnittliches Niveau bestätigt, dass das sechs Quartale andauernde Stimmungstief nach dem Frankenschock von 2015 überwunden ist. Die Konsumenten gehen davon aus, dass sich die Erholung der Schweizer Wirtschaft fortsetzt und glauben neu auch daran, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt deutlich aufhellen wird.

Wie in den zwei vorangegangenen Umfragen zeigen sich die Konsumenten zurückhaltend bezüglich der Aussicht, selber von der Wirtschaftserholung zu profitieren. Allerdings sind ihre Erwartungen für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit jüngst auf den besten Stand seit drei Jahren geschnellt, dies wohl auch angesichts der mittlerweile wieder rückläufigen Arbeitslosenzahlen.

Sollten sich die positiven Erwartungen am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter materialisieren, dürften auch die Haushalte zunehmend von der konjunkturellen Erholung profitieren.

* Die telefonische Befragung von zufällig ausgewählten Konsumentinnen und Konsumenten findet jeweils in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober statt. Seit Januar 2017 wird sie durch das Marktforschungsinstitut LINK durchgeführt. Im Juli 2017 haben insgesamt 1 178 Personen im Alter ab 16 Jahren daran teilgenommen, die sich auf Deutsch, Französisch oder Italienisch verständigen können.

** In die Berechnung des Index der Konsumentenstimmung fliessen die folgenden vier Teilindizes ein: Einschätzung der Wirtschaftsaussichten, der zukünftigen Entwicklung der Arbeitslosigkeit, der zukünftigen finanziellen Situation des Haushalts und der Sparmöglichkeiten in den kommenden zwölf Monaten.

 

Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft
Artikelbild: © Ivanko80 – shutterstock.com

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