Hunderte Millionen Franken mehr: Axpo-Klimamodell würde Atomstrom verteuern

Axpo und Alpiq fordern seit einiger Zeit eine Strommarktreform in Form ihres „Versorgungs- und Klimamarkt-Modells“. Dieses würde ausländischen Strom ausbremsen und die CO2-freie Schweizer Produktion stützen, wenn es von der Politik umgesetzt würde.

Zahlen der Axpo zeigen nun, wie stark die Branche von einer solchen Marktreform profitieren würde: Die grossen Atom- und Wasserkraftwerke würden 1,2 Rappen mehr an einer Kilowattstunde Strom verdienen, wie aus einer Axpo-Präsentation hervor geht. Gemessen am aktuellen Marktpreis von 3 bis 4 Rappen ist das ein massiver Mehrertrag.

Gegenüber der „Handelszeitung“ macht die Axpo weitere Angaben: 520 Millionen Franken hätte das Regime die Verbraucher in den vergangenen Jahren jeweils gekostet, wäre es schon eingeführt gewesen, sagt Kommunikations-Chef Rainer Meier.

Ein kleiner Teil davon wäre in ein neu geschaffenes Modell der CO2-Abgabe geflossen. Die grosse Mehrheit jedoch, 450 Millionen Franken, wäre an Schweizer Kraftwerkbetreiber gegangen, die ihren Strom – oder separate Herkunftszertifikate – teurer hätten verkaufen können.

Das Geld würde mehrheitlich an bestehende Grosskraftwerke fliessen. Mit 250 Millionen Franken pro Jahr dürften die Wasserkraftwerke profitieren, sagt Axpo-Sprecher Meier. 160 Millionen Franken gingen jedes Jahr an die Atomkraftwerke. Strommarkt-Experte René Baggenstos vom Beratungsunternehmen Enerprice schätzt den Anteil der AKW sogar auf die Hälfte der Mehreinnahmen.

Berechnungen der „Handelszeitung“ zeigen: Die Axpo könnte mit Herkunftszertifikaten aus den Kraftwerken Beznau, Leibstadt und Gösgen pro Jahr rund 100 Millionen Franken einnehmen.

 

Quelle: Handelszeitung
Artikelbild: © Lisa S. – shutterstock.com

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