Russland – ausländische Firmen kehren zurück

Noch immer leidet die russische Wirtschaft unter den westlichen Handels-Sanktionen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Doch die Stimmen mehren sich, die Handelsbeschränkungen zu lockern. Und manches grosse Unternehmen denkt sehr ernsthaft an eine Rückkehr auf den russischen Markt nach.

Viele grosse Handelsunternehmen wie Ikea oder Leroy Merlin investieren wieder in Russland. Sie wollen dort neue Geschäfte und Fabriken errichten. Die Unternehmen rechnen damit, dass die russischen Konsumenten der eigenen Wirtschaft schon bald den Weg aus der bereits zwei Jahre andauernden Krise ebnen werden.

Ikea und Leroy Merlin als Beispiele

In den nächsten fünf Jahren wird Ikea 1.6 Mrd. Dollar in neue Shops stecken. „Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür“, so Ikea-Länderchef Walter Kadnar. Schon in diesem Herbst habe der Möbelkonzern für 60 Mio. Dollar eine Fabrik in der Nähe von St. Petersburg eröffnet und Land für eine neue Shopping-Mall in derselben Region gekauft. „Ich glaube stark an das langfristige Potenzial des russischen Marktes“, sagt Kadnar.

Aber auch Leroy Merlin wittert Morgenluft und hat im September einen zwei Mrd. Euro schweren Plan vorgestellt, um die Zahl der Outlets in Russland in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln. Pharmariese Pfizer plant eine neue Fabrik, während Mars seine Produktionsanlagen für Kaugummis und Tierfutter im flächenmässig grössten Staat der Welt erweitern möchte.

Auslandsinvestitionen deutlich gestiegen

Der Optimismus vieler Investoren scheint allmählich wieder zurückzukehren in das Land, das durch die Wirtschaftssanktionen im Zuge der Krim-Annexion gezeichnet ist. Viele ausländische Investoren zogen sich zurück oder schlossen, wie im Fall von General Motors, ihre russischen Betriebe. Die Folge war ein Absturz des Rubels und der Kaufkraft.

Doch die Situation verändert sich allmählich wieder zum Besseren. Die Auslandsinvestments stiegen in den ersten neun Monaten 2016 auf 8.3 Mrd. Dollar. 2015 betrugen sie nur 5.9 Mrd. Dollar, wie Daten der Bank of Russia zeigen. Trotz der positiven Signale sind die Gesamtinvestitionen in Russland aber weiter zurückgegangen (minus 2.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Zudem soll das Wachstum 2017 mit 0.8 Prozent gering ausfallen. Insgesamt ist der Absatz in Russland auch 2016 um 5.3 Prozent zurückgegangen. 2015 waren es gar zehn Prozent.

Umsatzplus gegen den Trend

Ikea und andere Unternehmen erklären dagegen, dass ihre in Rubel gerechneten Umsätze auch in den Jahren der Krise gestiegen sind. Die Schweden verkaufen heute zwar weniger Grossmobiliar wie Küchen, aber dafür mehr kleinere Utensilien wie Töpfe oder Pfannen. Der Konzern profitiert davon, dass immer mehr Russen zu Hause bleiben und kochen. Der französische Do-it-yourself-Händler Leroy Merlin hat erklärt, dass seine Rubel-Umsätze in diesem Jahr um fünf Prozent gestiegen sind, da russische Konsumenten stärker zu billigen Produkten greifen würden.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © dusthing – shutterstock.com

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