Die Digitalisierung der Plakatwerbung - Interview mit Michael Voss, CEO von Screen24

Die Zukunft der Werbung ist digital. Das klassische Plakat hat ausgedient. Es wird von Werbe-Screens abgelöst, die mittels Bewegtbild einen viel höheren Aufmerksamkeitsgrad bei den Passanten generieren.

„Die Werbung 2.0 ist nicht nur effektiver, sondern kann auch kundenspezifischer eingesetzt werden“, sagt Michael Voss, CEO des DOOH-Werbeunternehmens Screen24.

Sie bieten Werbung auf digitalen Screens an, ist das Plakat der Zukunft digital?

Ja, digitale Werbung ist sicher die Zukunft. Auf Screens kann ich bewegte Bilder schalten, womit ich viel schneller und einfacher die Aufmerksamkeit der Passanten gewinne, als mit einer starren Plakatwerbung. Die Werbung kann auch viel zielgruppenspezifischer gestaltet werden, so kann ich am Morgen z.B. mit einem anderen Sujet werben, als am Nachmittag. Mit Bewegtbildern erreiche ich die Kunden auch sehr viel emotionaler – das kommt vor allem bei den Jungen gut an. Ich kann in den kurzen Filmsequenzen eine Geschichte erzählen – sogenanntes Storytelling – das geht auf dem Plakat nicht.

Screen24 hat Screens in Shoppingcentern, Fitnesscentern, der Gastronomie und in Taxis platziert, ist das der perfekte Mix, um Kunden zu erreichen?

Ja, auf jeden Fall. Wir erreichen jedes Kundensegment, von der Hausfrau bis zum reisenden Geschäftsmann, von den Jungen im Ausgang bis zum Ehepaar beim Dinner. Wir sind mit unseren Screens an über 1’000 Standorten in der ganzen Schweiz präsent. Dabei haben wir Kooperationen mit grossen Unternehmen wie Manor, Media Markt, fitnessplus, basefit, Radisson Blu, Wincasa. Weitere 700 Screens sind in Taxis in allen grösseren Städten der Schweiz montiert. Damit haben wir eines der grössten DOOH-Netzwerke in der Schweiz.

Warum sollte man auf digitale Werbung umsteigen?

Es gibt mehrere Gründe auf Digital Signage zu setzen. Digitale Werbung kann sehr viel kundenspezifischer eingesetzt werden, denn dank Reportings kann viel genauer ermittelt werden, wer vor den Screens steht. Ausserdem ist die Werbung nahe am POS, also nahe am Konsumenten und den Werbepartnern. Weitere Vorzüge sind die Aktualität der Werbebotschaften und die höhere Aufmerksamkeit, die Bewegtbild generiert.

Wird man in Zukunft Produkte über den Werbescreen kaufen können?

Davon gehe ich aus. Touchscreens ermöglichen, unmittelbar eine Interaktion auszuführen. Diese Technologie kann man natürlich weiter entwickeln und den Screen selbst zum POS machen. Soweit sind wir aber noch nicht, obschon wir bereits neue interaktive Formen am Testen sind. Die Verbindung von Werbung und Verkauf würde sich natürlich auf beide Branchen auswirken, es würde eine Art DOOH-Markt entstehen – man kauft über das digitale Plakat und holt das Produkt dann im nächsten Laden ab – diese Entwicklung finde ich spannend.

Wird das Potenzial von DOOH von den Leuten erkannt?

Ja. Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile, die DOOH bietet und wechseln von den wenig flexiblen, veralteten Kommunikationsmitteln auf digitale Werbeträger. Sie nehmen DOOH aktiv in ihren Mediaplan auf und nutzen dabei strategisch die Interaktionsmöglichkeiten und den kreativen Spielraum, den DOOH bietet. So haben wir zum Beispiel mit der UBS eine grosse Kampagne für ihre App «Paymit» mit unseren Taxi-Partnern gerade abgeschlossen. Vor allem traditionelle Unternehmen sind jedoch oft noch stark in gewohnten Denkmustern verhaftet, was die Mediaplanung angeht. Wir wollen ihnen aber sehr gerne helfen, innovativ und kreativ auf Werbung 2.0 in der Zukunft zu setzen.

Welche Projekte verfolgen Sie mit Screen24 im nächsten Jahr?

Wir haben kürzlich einen Kooperationsvertrag mit der Volksbank Vorarlberg abgeschlossen. Nach einer Testphase von mehreren Monaten ist ein weiterer nationaler Roll-Out in Österreich geplant. Die Zusammenarbeit ist ein erster Schritt des Internationalisierungsprozesses, der Anfang des nächsten Jahres schwerpunktmässig vorangetrieben wird. Gleichzeitig verdichten wir unser Netzwerk in der Schweiz und bauen unser Produkteangebot weiter aus.

 

Artikelbild: Michael Voss, CEO von Screen24. (© Screen24)

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