Unia-Fachtagung „Pflege und Betreuung“ in Luzern

Rund 100 Unia-Mitglieder diskutierten am Samstag, 19. November, gemeinsam mit anderen Interessierten aktuelle Fragen und Probleme der Pflege und Betreuung in der Schweiz. Den Rahmen dafür bot die von der Gewerkschaft organisierte Fachtagung „Pflege und Betreuung“ in Luzern.

Im Ergebnis der engagiert geführten Debatte wurden mehr Investitionen von Bund und Kantonen in die Gesundheitsversorgung gefordert. Ausserdem erachten die Teilnehmer flächendeckende Gesamtarbeitsverträge (FGAV) für notwendig.

Als Expert/innen zu der Veranstaltung eingeladen waren Mascha Madörin, die über die Ökonomisierung der Pflegebranche sprach, sowie Anja Peter (Unia-Frauensekretärin), die über die aktuellen Diskussionen der Care Arbeit berichtete. Über die gegenwärtigen politischen Rahmenbedingungen in der Schweiz informierte Barbara Gysi (Nationalrätin SP).

Andere Länder haben ähnliche Probleme

Dass die schweizerischen Auseinandersetzungen in einem internationalen Kontext stehen, zeigten die Beiträge von Adam Rogalewski (Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss), der über die europäische Organisierung von Care-Migrantinnen sprach, sowie von Kalle Kunkel (ver.di). Letzterer berichtete über den Streik an der Charité in Berlin, in dem sich die Forderung des Personals nach mehr personellen Mitteln durchsetzte und in einem Tarifvertrag festgehalten wurde.

Gesundheitsinvestitionen kommen allen zugute

Den gewerkschaftlichen Kontext lieferte Oliver Röthin (UNI Europe, Internationaler Dachverband der Dienstleistungsgewerkschaften). Er machte deutlich: „Würden die europäischen Staaten, inklusive der Schweiz, zusätzlich 2% des BIP in die Gesundheitsversorgung investieren, führte dies zu mehr Wohlstand für alle.“ Die Unia im wird nächsten Jahr eine entsprechende Studie in Auftrag geben.

Für flächendeckende GAV

In verschiedenen Workshops setzten sich Teilnehmer mit den Problemen in der Branche auseinander und formulierten ihre Forderungen an die Politik und die Arbeitgeber. Die Pflegenden verlangen Investitionen in das Gesundheitswesen und gute, flächendeckende Gesamtarbeitsverträge. Nur so können der Personalmangel, der Stress und der Druck am Arbeitsplatz aktiv bekämpft werden.

„Die Pflege ist innerhalb der Unia die am schnellsten wachsende Branche. Wir werden unsere Energie und Ressourcen vehement in den Kampf für eine Verbesserung der Bedingungen in Pflege und Betreuung einsetzen“, so Udo Michel, Branchenverantwortlicher der Unia für Pflege und Betreuung.



 

Artikel von: Gewerkschaft Unia
Artikelbild: © Africa Studio – shutterstock.com

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