Protest gegen Schliessung von Geberit-Fabriken in Frankreich

Im Mai waren es noch Überlegungen, jetzt ist es Gewissheit: Geberit-Fabriken in Frankreich sollen tatsächlich stillgelegt werden. In Rapperswil-Jona protestierten dagegen Angestellte der französischen Firma Allia SAS, die zum Geberit-Konzern gehört.

Etwa 400 Demonstranten und Demonstrantinnen setzten damit ein Zeichen gegen die drohende Schliessung der Fabriken. Die Gewerkschaft Unia steht beim Kampf um ihre Arbeitsplätze hinter den Arbeitnehmenden.

Geberit gab im Mai bekannt, dass sie die Strukturen ihrer Tochtergesellschaft in Frankreich überprüfen werde. Inzwischen ist klar: Die beiden Werke in La Villeneuve-au-Chêne (Burgund) und Digoin (Champagne) sollen wegen „Überkapazitäten“ weitgehend stillgelegt werden. 

Soziale Folgen wären bei Stilllegung gravierend

Die Betroffenen nehmen dies nicht einfach so hin. Insgesamt 400 Menschen – Angestellte der beiden Fabriken, Angehörige, Behördenvertreter sowie die beiden Bürgermeister – haben am Geberit-Hauptsitz in Rapperswil-Jona gegen die Schliessung protestiert. Zudem übergaben sie ein Protestschreiben mit der Forderung, auf die unnötige Schliessung der Werke zu verzichten. Die Stilllegung hätte für die Beschäftigten gravierende soziale Folgen und wäre für die betroffenen Regionen wirtschaftlich ein schwerer Schlag.

Die französischen Arbeiter/innen und ihre Familien sind nicht gewillt, ihren Job zu verlieren, nur damit sich die Patrons, Finanzinvestoren und Aktionäre des börsenkotierten Konzerns noch mehr bereichern können. Sie fordern deshalb, dass der Entscheid zur Schliessung der Werke zurückgenommen und eine sozialverträgliche Lösung gesucht wird.

An den Finanzen liegt es nicht

Dem Geberit-Konzern geht es finanziell ausgezeichnet. Er erwirtschaftete letztes Jahr einen Umsatz von 2,5 Milliarden Franken und im ersten Halbjahr 2016 einen um 70 Prozent gesteigerten Halbjahresgewinn von 316 Millionen Franken. Der CEO von Geberit streicht ein Jahresgehalt von 1,7 Millionen Franken ein, vorher waren es sogar noch 2,8 Millionen Franken gewesen. Es ist also Geld in Hülle und Fülle vorhanden.

Die Unia unterstützt solidarisch den Kampf der französischen Arbeiter/innen und ihrer Gewerkschaften. Ein international koordiniertes Vorgehen der Gewerkschaften ist zum Schutz der Arbeitnehmenden bei multinational Konzernen wie Geberit nötig.

 

Artikel von: Gewerkschaft Unia
Artikelbild: Symbolbild © Jiw Ingka – shutterstock.com

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