Unia: Ablehnung der Vorschläge zur Altersvorsorge

Unter der Finanzierung der Altersvorsorge müssten vor allem Frauen und junge Menschen leiden. Doch die rechtsbürgerliche Mehrheit im Nationalrat fordert ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren. Alle, die heute arbeiten, müssten deutlich länger arbeiten und auch mehr bezahlen. Dies ist nicht tollerierbar, so Unia.

Entgegen jeglicher Vernunft wollen SVP und FDP das Rentenalter 67 für alle durchdrücken. Bei einer Unterdeckung des AHV-Fonds würde automatisch und ohne Volksabstimmung das Rentenalter erhöht. Damit dieser Fall möglichst rasch eintrifft, will die Nationalrats-Mehrheit die Mehrwertsteuer nur um 0,6 statt wie vom Ständerat beschlossen um 1 Prozent erhöhen. Dies führt zu einer bewussten Unterfinanzierung der Altersvorsorge. Eine solche Gesetzesvorlage wird die Unia mit aller Kraft bekämpfen.

 Frauen müssten unter Gesetz leiden

Speziell schlechter gestellt werden mit der «Altersvorsorge 2020» die Frauen. Bereits die heute 62-jährigen Frauen müssten ohne Kompensation ein Jahr länger arbeiten. Dass die Anhebung des Frauenrentenalters mit dem Argument der Gleichstellung vorangetrieben wird, ist angesichts der immer noch grossen Lohndiskriminierung ein Hohn für alle Frauen. Durch die vom Nationalrat beschlossenen Abstriche bei den Witwenrenten verlieren Frauen eine weitere wichtige Unterstützung im Alter.


Renteneintritt mit 67 Jahren? Unia lehnt dies ab. (Bild: © alvarez – istockphoto.com)

Junge Menschen müssten mehr zahlen

Der Umwandlungssatz für die Pensionskassenrenten würde deutlich von 6,8 auf 6,0 gesenkt. Den Preis dafür zahlen die heute Erwerbstätigen und junge Menschen. Weil die Einbussen in der 2. Säule kompensiert werden, müssen sie tief in die Tasche greifen. Die Beiträge der 2. Säule werden sofort stark ansteigen. Dies belastet Junge, Familien und die KMU. Dieselben Kreise, die vor der Abstimmung über AHVplus wegen einer leichten Anhebung der AHV-Beiträge den Untergang der Wirtschaft an die Wand malten, wollen jetzt Beschäftigte und Unternehmen viel stärker zur Kasse bitten: Die Lohnbeiträge steigen je nach Altersgruppe 2 bis 5 mal stärker als mit AHVplus – mit dem Unterschied, dass die Renten nicht erhöht werden.

Hohe Kosten des Gesetzesvorschlags

Die Kompensation der Kürzungen innerhalb der 2. Säule kostet laut dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) 4,5 Mia. im Jahr. Die vom Ständerat vorgeschlagene Lösung mit einer Kompensation in der AHV käme auf nur 2,9 Mia. zu stehen. Die Aufblähung der 2. Säule ist unfair gegenüber den Beitragszahler/innen, lässt die Lohnnebenkosten explodieren und ist ein volkswirtschaftlicher Unsinn.

 

Artikel von: Unia
Artikelbild: © AndreyPopov – istockphoto.com

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