Globale Risiken steigen weiter

BAK BASEL hat den BAK Swiss Risk Monitor für August 2016 veröffentlicht. Daraus ist ersichtlich, dass die globalen Risiken seit dem Frühjahr weiter angestiegen sind. Das gilt insbesondere für die politischen Dimensionen. Zum einen droht der Verlust des Stabilitätsankers Türkei. Zum anderen sind international die lauten und extremen Töne von Donald Trump zu nennen, die den US-Wahlkampf dominieren und eine deutlich protektionistischere Agenda befürchten lassen.

Auch die Umsetzung des Brexit hat erhebliches Risikopotenzial. Für die Schweiz besteht die Gefahr, dass die EU zur Abschreckung der Briten und anderer potenzieller Austrittskandidaten ein Exempel statuiert. Dass der 9. Februar schnell näher rückt, macht dieses Risiko besonders greifbar.

Risiken für die Schweiz


BAK Swiss Risk Monitor Edition August 2016 (Grafik: © BAK BASEL)

Der BAK Risk Monitor zeigt die relative Bedeutung der identifizierten Risiken in drei Dimensionen: Die Grösse der Kugel zeigt die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen des Risikos auf die Schweiz (je grösser die Kugel, desto grösser ist auch der zu erwartende Impact). Die Positionierung auf der Hochachse zeigt die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken (je höher sich das Risiko auf der Achse befindet, desto höher ist die Eintrittswahrscheinlichkeit).

Auf der Horizontalen ist die Fristigkeit des Risikos aufgetragen (je weiter links sich das Risiko befindet, desto eher ist mit dem Eintritt des Risikos zu rechnen). Die Farben kennzeichnen den Einfluss der Schweiz auf das Risiko (Violett: äussere Einflüsse, von der Schweiz kaum beeinflussbar; braun: nur teilweise durch die Schweiz beeinflussbar; grün: interne Risiken, fast vollumfänglich von der Schweiz beeinflussbar).

Kurzkommentar zum BAK Risk Monitor Edition August 2016

Die globalen Risiken sind seit dem Frühjahr weiter gestiegen, dass gilt insbesondere in der politischen Dimension. Mit den aktuellen Entwicklungen in der Türkei droht ein weiterer wichtiger geopolitischer Stabilitätsanker abhanden zu kommen. Im US-Wahlkampf dominieren laute und extreme Töne und ein neuer Präsident Donald Trump mit einer deutlich protektionistischeren Agenda kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden.

Zwar hat das Votum der Briten gegen einen EU Verbleib die Konjunkturprognosen bisher nur geringfügig durcheinander gebracht, harte Daten zum Wirtschaftserlauf nach dem BREXIT stehen jedoch noch aus. Vor allem aber bergen die anstehenden Austrittsverhandlungen erheblichen Sprengstoff, nicht nur für das Vereinigte Königreich und die EU, sondern auch für die Schweiz. Als unmittelbare Konsequenz scheint die Kompromiss- und Gesprächsbereitschaft über eine Beibehaltung der Bilateralen I und gleichzeitigen Zugeständnissen bei der Personenfreizügigkeit gegenwärtig auf Null gesunken zu sein.

Die Gefahr, dass die EU an der Schweiz zur Abschreckung der Briten und anderer potenzieller Austrittskandidaten ein Exempel statuiert, wird mit dem Näherrücken des 9. Februar zunehmend realer. Einige Risiken haben sowohl hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit als auch bezogen auf ihr Schadenspotenzial an Bedeutung verloren. An erster Stelle ist hier das Risiko eines dauerhaft niedrigen Ölpreises für die Schweiz zu nennen, dessen Stabilisierung um 50 US$ für alle Marktteilnehmer tragbar ist.

Die aktuell im medialen Vordergrund stehenden Risiken dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die meisten der anderen im Risiko Monitor aufgeführten Gefahrenherde nichts von ihrer Brisanz verloren haben. Wie schnell zwischenzeitlich vom Aufmerksamkeitsradar verschwundene Störfeuer wieder aufflackern können, verdeutlichten nicht zuletzt die beunruhigenden Meldungen aus dem italienischen Bankensektor.

Wichtigste Veränderungen seit der Edition April 2016


Grafik: © BAK BASEL
Grafik: © BAK BASEL

Übersicht und Einschätzung relevanter Risiken

Die Farben kennzeichnen den Einfluss der Schweiz auf das Risiko. Violette Risiken sind äussere Einflüsse, die von der Schweiz kaum beeinflussbar sein werden. Grüne Risiken sind interne Risiken, die fast vollumfänglich von der Schweiz beeinflussbar sind. Braune Risiken unterliegen sowohl äusseren wie inneren Einflüssen und sind entsprechend nur teilweise durch die Schweiz beeinflussbar.


Direkt durch Schweiz beeinflussbare Risikofaktoren (Grafik: © BAK BASEL)
Direkt durch Schweiz beeinflussbare Risikofaktoren (Grafik: © BAK BASEL)

Teilweise durch Schweiz beeinflussbare Risikofaktoren (Grafik: © BAK BASEL)

Kaum durch Schweiz beeinflussbare Risikofaktoren (Grafik: © BAK BASEL)

 

Artikel von: BAK BASEL
Artikelbild: © aodaodaodaod – shutterstock.com

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