Travail.Suisse fordert ein Prozent mehr

Travail.Suisse sieht die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Schweiz für 2016 optimistisch. In einigen Branchen seien die Folgen des überbewerteten Frankens zwar noch spürbar, doch es zeichne sich für dieses Jahr ein solides Wirtschaftswachstum ab. Dies sei nicht zuletzt dem Einsatz und der Flexibilität der Arbeitnehmer zu verdanken.

Spürbare Lohnerhöhungen und eine Steigerung der Kaufkraft der Arbeitnehmer seien nötig und auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Damit werde der private Konsum als Konjunkturstütze stimuliert. Travail.Suisse – als unabhängiger Dachverband der Arbeitnehmer – und die angeschlossenen Verbände Syna, transfair und Hotel&Gastro Union fordern deshalb im Lohnherbst 2016 Lohnerhöhungen in der Grössenordnung von einem Prozent. Travail.Suisse argumentiert dabei wie folgt:

Die Prognosen lassen 2016 ein Wirtschaftswachstum von 1.4 Prozent erwarten, der Eurokurs hat sich seit fast einem Jahr auf stabilem Niveau eingependelt und auch aus der Industrie kommen vermehrt positive Signale. Es gibt Anzeichen, dass der Tiefpunkt nach der Aufhebung des Mindestkurses durch die Nationalbank überwunden ist – einzig der Arbeitsmarkt spürt noch deutliche Nachwehen. Aber in diesem Lohnherbst müssen für die Arbeitnehmer der allermeisten Unternehmen spürbare Lohnerhöhungen möglich sein.


Travail.Suisse fordert für den Lohnherbst 2016 ein Prozent Lohnerhöhungen für Arbeitnehmer. (Bild: © argus – shutterstock.com)

Höhere Löhne – dank Arbeitnehmer-Einsatz und Konjunktur

Die Arbeitnehmer haben grossen Einsatz und Flexibilität gezeigt – teilweise gar temporäre Arbeitszeitverlängerungen akzeptiert und mit bescheidenen Lohnentwicklungen dazu beigetragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhalten. Dies gilt es zu belohnen: Die im Zuge der Frankenaufwertung vereinbarten Sondermassnahmen müssen rückgängig gemacht werden, in der Lohnrunde müssen mit überwiegend generellen Lohnerhöhungen alle Arbeitnehmer am Wirtschaftswachstum beteiligt werden und dem Gleichgewicht von Arbeit und Freizeit sowie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken.

Die wirtschaftliche Lage in der Schweiz ist stabil, die grössten Konjunkturrisiken liegen derzeit bei der Politik. Die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative ist nach wie vor unklar, die bilateralen Verträge mit der EU sind somit latent gefährdet. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexit-Entscheides sind noch nicht absehbar. Und mit der Unternehmenssteuerreform III werden Bund, Kantone und Gemeinden ihre Ausgaben massiv zurückfahren. Eine Erhöhung der Kaufkraft der Arbeitnehmer ist daher auch volkswirtschaftlich notwendig, damit der private Konsum als wichtigste Konjunkturstütze erhalten bleibt.

 

Artikel von: Travail.Suisse
Artikelbild: © tadamichi – shutterstock.com

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