Schweizer Stellenmarkt weiterhin stabil

Der Schweizer Stellenmarkt bleibt im Sommer 2016 unverändert: Die Personalnachfrage bleibt im zweiten Jahresquartal auf dem Niveau des Vorquartals – so das Ergebnis der wissenschaftlich fundierten Erhebung des Adecco Swiss Job Market Index der Universität Zürich.

Die Untersuchung zeigt, dass das Stellenangebot in einigen Berufsgruppen zunimmt, während in anderen eine rückläufige Nachfrage zu verzeichnen ist. Ebenso sind bei den Regionen deutliche Unterschiede zu erkennen.


Adecco Swiss Job Market Index (Bild: © Adecco )

Im Vergleich mit dem Vorquartal zeigt der Adecco Swiss Job Market Index keine Veränderung. Die bereits seit Jahresbeginn wieder etwas erhöhte Personalnachfrage bleibt damit bestehen. Dazu Nicole Burth Tschudi, CEO Adecco Schweiz: „Es gibt Anzeichen einer verhaltenen Erholung am Schweizer Arbeitsmarkt. Von einer Trendwende zu sprechen, ist aber noch verfrüht.“

Die Arbeitsmarktexpertin Marianne Müller vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz der Universität Zürich sagt: „Die Unsicherheiten, welche die Schweizer Wirtschaft in den letzten Quartalen geprägt haben, scheinen langsam überwunden. Die Unternehmen suchen weiterhin aktiv nach neuem Personal.“

Die positive Grundstimmung spiegelt sich auch im Plus von fast 6 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr wider. Kann der Stellenmarkt diesen Schwung weiter beibehalten, dürfte sich dieser in Zukunft positiv auf die Reduktion der Arbeitslosenquote auswirken.

Deutliche Unterschiede zwischen Regionen



Zwischen den Regionen zeigen sich grosse Unterschiede. Im Vergleich mit dem Vorquartal verzeichnet das Stellenangebot in der Ostschweiz mit einem Plus von 18 Prozent die grösste Zunahme. Dabei werden insbesondere im Ingenieurwesen sowie für Gesundheitsberufe und Managementpositionen mehr Stellen ausgeschrieben.

Ebenfalls deutlich zugenommen hat das Stellenangebot in der Genferseeregion (+14%). Auch in dieser Region werden mehr Managementpositionen ausgeschrieben, ausserdem nimmt das Stellenangebot in den kaufmännischen Berufen sowie im Bereich Handel und Verkauf deutlich zu.

Weniger deutlich wächst das Stellenangebot in der Zentralschweiz (+4%), wobei in dieser Region die Personalnachfrage vor allem im Gastgewerbe sowie im Bereich Handel und Verkauf zugenommen hat.

Dagegen ist in der Nordwestschweiz die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen etwas gesunken (-3%). Besonders stark schrumpft der Stellenmarkt im Vergleich mit dem Vorquartal im Grossraum Zürich (-12%) und im Espace Mittelland (-14%). In der Region Zürich trifft es dabei vor allem die Informatikberufe sowie den Bereich Handel und Verkauf; im Espace Mittelland das Baugewerbe und die Unternehmensdienstleistungen.

Auch im Vergleich mit dem Vorjahr wächst die Personalnachfrage am stärksten in der Ostschweiz (+10%) und in der Genferseeregion (+11%). In beiden Regionen steigt das Stellenangebot für kaufmännische Berufe deutlich.

Ausserdem ist in der Ostschweiz die Nachfrage in den technischen Berufen sowie im Bereich Management und Organisation stark gewachsen, während in der Genferseeregion insbesondere das Gastgewerbe zulegen konnte.

In der Nordwest- und der Zentralschweiz nimmt das Stellenangebot im Jahresvergleich geringfügig (je +2%) zu. Hingegen sinkt die Personalnachfrage – wie auch im Quartalsvergleich – im Espace Mittelland und im Grossraum Zürich (-8% resp. -6%).

Im Espace Mittelland ist wiederum das Baugewerbe für den Rückgang verantwortlich, in der Region Zürich nimmt insbesondere die Nachfrage in den kaufmännischen Berufen ab.

Verschiedene Entwicklungen in den Berufsbereichen

 



Im Vergleich mit dem Vorquartal entwickeln sich die Berufsfelder sehr unterschiedlich. Die grösste Zunahme verzeichnet das Berufsfeld Management und Organisation (+15%). Auch die Gesundheitsberufe nehmen mit einem Plus von 7 Prozent zu, wobei insbesondere mehr Pflege- und Therapiepersonal gesucht wird.

In den Bereichen Handel und Verkauf sowie im Gastgewerbe und den persönlichen Dienstleistungen beträgt das Plus je 5 Prozent. Beim Letzteren fällt vor allem die gesteigerte Nachfrage nach Personal in Restaurationsbetrieben und in der Hotellerie ins Gewicht.

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich Unterricht und öffentliche Dienstleistungen (+4%). In den Bereichen Industrie und Transport kann keine Veränderung festgestellt werden (0%).

Leicht geschrumpft ist der Stellenmarkt in den Finanz- und Treuhandberufen (-1%) und im Bereich Büro und Verwaltung (-2%) sowie Technik und Naturwissenschaften (-3%).

Zu den grossen Verlierern gehören die Informatikberufe (-11%) und die Berufe des Bau- und Ausbaugewerbes (-26%).

Im Jahresvergleich am stärksten zugenommen hat die Personalnachfrage in den Berufsfeldern Gastgewerbe und persönliche Dienstleistungen (+17%), wo wie im Vergleich mit dem Vorquartal deutlich mehr Stellen im Restaurationsbereich und in der Hotellerie ausgeschrieben werden.

Bedeutend mehr Personal wird auch in der Informatik (+16%), im Bereich Management und Organisation (+10%) sowie im Unterricht und bei den öffentlichen Dienstleistungen (+8%) gesucht.

Unverändert bleibt das Stellenangebot im Bereich Büro und Verwaltung (0%). Nur leicht angestiegen ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in den Berufen der Technik und Naturwissenschaften sowie im Bereich Finanz und Treuhand (je +3%). Bei Ersteren werden mehr Ingenieure gesucht, während im Finanzbereich das Stellenangebot für die klassischen Bank- und Versicherungsberufe sowie im Treuhandbereich angestiegen ist.

In den Bereichen Handel und Verkauf (-6%), Gesundheit (-6%) sowie Industrie und Transport (-7%) nimmt die Personalnachfrage dagegen ab.

Am stärksten verlieren auch im Jahresvergleich die Berufe des Bau- und Ausbaugewerbes mit einem grossen Minus von 36%. Damit setzt sich der seit Längerem beobachtete Negativtrend in diesem Berufsbereich fort.

Weniger ausgeschriebene Stellen auf Unternehmenswebsites

Auf Onlinestellenportalen und in der Presse steigt die Zahl der ausgeschriebenen Stellen (je +10%). Somit kann die Presse, wenn auch auf sehr tiefem Niveau, wie bereits im letzten Quartal wieder etwas zulegen. Hingegen entwickelt sich die Anzahl ausgeschriebener Stellen auf Unternehmenswebsites negativ (-6%).

 

Artikel von: Adecco
Artikelbild: © g-stockstudio – shutterstock.com

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