Dreckige Büros führen zu Leistungsdefiziten

Bei Büroangestellten, die an einem verschmutzten und unaufgeräumten Arbeitsplatz arbeiten, nehmen die kognitiven Leistungen rapide ab. Dies zeigt eine aktuelle Erhebung der Florida State University.

Im Rahmen der Erhebung wurden 4.963 Erwachsene zwischen 32 und 84 Jahren in Hinblick auf ihre Leistungen unter Berücksichtigung des zunehmenden Alters untersucht.

Informationen werden schlechter verarbeitet

Die Forscher haben den jeweiligen Arbeitsplatz in Zusammenhang mit der Fähigkeit gesetzt, Informationen zu verarbeiten und nach einer gewissen Zeit wieder einzusetzen. In der Auswertung wird deutlich, dass Männer und Frauen, die täglich an einem vergleichsweise unaufgeräumten und schmutzigen Arbeitsplatz arbeiteten, eher zu kognitiven Defiziten neigten als andere. Diese Defizite nahmen zu, je länger sie den ungeeigneten Arbeitsplatz nutzten.

Verantwortlich dafür waren vor allem Schimmel, Chemikalien und ein zu hoher Lärmpegel. „Wenn man kognitive Leistung und wohl auch Produktivität als Massstab nimmt, dann zeigt die Studie, dass an einem ordentlichen Arbeitsplatz effizient gearbeitet wird. Ich vermute deshalb, dass Strukturiertheit, die sich im Aussehen des Arbeitsplatzes zeigt, auf stabile Persönlichkeitsmerkmale schliessen lässt. Frei nach dem Motto: Zeige mir deinen Arbeitsplatz und ich sage dir, was für ein Mensch hier sitzt“, verdeutlicht Psychologe Christian Gutschi auf Nachfrage von pressetext.



Arbeitsplatz ist Ausdruck der Persönlichkeit

„Obwohl die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten im Alter normal ist, ist eine gesunde Umgebung, die regelmässig gereinigt wird, profitabel“, erklären die Forscher in ihrer Auswertung. Es zeigte sich zudem, dass primär Frauen, die täglich von sehr unterschiedlichen Aufgabenstellungen herausgefordert werden, mit der Zeit eine bessere kognitive Leistung erbringen können, während langweilige Arbeit eher für eine Minderung sorgt.

„Neben der Persönlichkeit, die in der Gestaltung des Arbeitsplatzes zum Ausdruck kommt, spielt aber auch die Art der Tätigkeit eine gewichtige Rolle, wie viel Ordnung überhaupt nötig ist. Dass sich jemand an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, diesen auch persönlich und bewusst gestaltet und der Platz selbst gewissen Kriterien entspricht, halte ich entscheidend für gute Arbeitsleistungen“, unterstreicht Gutschi.

Ordnung oder Chaos spiele eine nachrangige Rolle. Nur sauber sollte der Platz auf alle Fälle sein. „Grundsätzlich glaube ich, dass zu viel zwängliche Ordnung genauso wie das totale Chaos die Arbeit bremst. Menschen, die ein ‚kreatives‘ Chaos zulassen können und zugleich innerlich einen roten Faden halten, sind meiner Meinung nach die erfolgreichsten“, so Gutschi.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © trekandshoot – Shutterstock.com

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