Bankangestellter macht Kundin auf Facebook an

Ein Vorfall in der britischen Grossbank HSBC lässt die Diskussionen zum Datenmissbrauch erneut hohe Wellen schlagen. Ein Banker kontaktierte die Kundin Debbie Tuttle via Facebook, weil er ihre Daten einsehen konnte.

Die Kundin hatte vorher noch nie Probleme mit ihrer Bank gehabt.

Eine „Ladung Küsse“

„Du bist wirklich umwerfend. Ich denke, Du bist eine wirklich gut aussehende Frau“, schien auf Tuttles iPhone auf. Nachdem die 28-jährige mehrfache Mutter darauf nicht antwortete, fragte der für sie zum damaligen Zeitpunkt völlig Fremde zudem, ob eine „Ladung Küsse“ für sie in Ordnung wären. HSBC scheint der Vorfall peinlich. Um zu verhindern, dass das öffentlich wird, wurden der Kundin 250 Pfund (rund 360 CHF) als Wiedergutmachungsgeste angeboten.

„Ich hatte keine Ahnung, wer er war, bis ich auf sein Profil ging und sah, dass er bei HSBC arbeitet“, lässt sich Tuttle zitieren. Sie versichert, den Mitarbeiter zuvor zwar flüchtig schon einmal in der Bank gesehen zu haben, aber ihm dennoch nie den eigenen Namen oder andere persönliche Details von sich gegeben zu haben. Die brisante Schlussfolgerung daraus: Der Mitarbeiter, dessen Name wegen einer laufenden Untersuchung nicht genannt wird, soll die Kundendatenbank des Unternehmens gezielt durchstöbert haben, um Tuttle zu finden.

Beschuldigter bleibt in der Bank beschäftigt

Die von dem HSBC-Mitarbeiter belästigte Frau zeigt sich im Umgang der Bank mit dem Vorfall schockiert – auch, weil der Beschuldigte noch immer im Unternehmen beschäftigt ist. Auf Nachfrage bei der Bank lässt HSBC-Sprecherin Jenna Brown wissen, dass man sich der Problematik bewusst sei. „Wir haben eine umfassende interne Untersuchung durchgeführt und sind zufrieden mit dem Ergebnis.“ Tuttle reicht das nicht. Die selbstständige Geschäftsfrau hat den Fall an den Financial Ombudsman Service übergeben.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © amaze646 – shutterstock.com

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Als gelernter Informatikkaufmann war für mich schon schnell klar, dass die Administration von verschiedenen Systemen zu meinem Gebiet werden sollte. Um aber auch einen kreativen Anteil in meinen Arbeitsalltag zu integrieren, verschlug es mich in die Welt des Web Content Management.

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