Es geht langsam voran mit der Windenergie

Für die Erzeugung von Strom gibt es viele Alternativen: Um Atommeiler oder Kohlekraftwerke vom Netz nehmen zu können, könnten sie zum Beispiel durch Solaranlagen oder Windräder ersetzt werden. Windkraftanlagen verwenden keine fossilen Brennstoffe, sondern setzen den Wind in Bewegung und elektrische Energie um. Allerdings ist auch bei diesem System der Energieerzeugung fraglich, ob die Bauten eine positive Energiebilanz haben, welche ökologischen Probleme sich stellen und ob sie von den Menschen angenommen werden.

Die Gruppierung von mehreren Windrädern zu einem Windpark gilt als sinnvoll. Der Standort spielt dabei eine herausragende Rolle. Denn bei grossem Windaufkommen über das ganze Jahr kann eine beträchtliche Energiemenge produziert werden. Wenn der erzeugte Strom nicht in das nationale Stromnetz eingespeist werden soll, sondern nur der Versorgung einer Gemeinde oder eines Haushalts dient, reicht meist auch ein einzelnes Windrad, das es in unterschiedlichen Grössen gibt. Dann müssen nur noch die Genehmigungen eingeholt werden, die Finanzierung muss stehen und ein windiger Standort gefunden werden, auf dem ein sicheres Fundament gebaut werden kann – und die Stromernte kann beginnen.

Der Windgenerator ist gerade auf dem Land eine gute Möglichkeit, den Dieselgenerator ökologisch und relativ preiswert zu ersetzen. Steht das Windrad erst einmal, werden keine Kosten ausser für die Instandhaltung mehr fällig.

Jenseits der Grenze, in Deutschland, sind schon mehr und grössere Anlagen in Betrieb als in der Schweiz. Aber auch hier werden immer mehr Windräder im Rahmen der Diskussion um die Gefahren der Atomkraft und der fossilen Energieträger aufgestellt. Es gibt natürlich auch gegen die Windkraftanlagen in der Schweiz Vorbehalte, obwohl drei Viertel der Befragten einer aktuellen Studie der Windkraft positiv gegenüberstehen. Weniger als zehn Prozent stört der Lärmpegel, die die Windmühlenflügel erzeugen. Geräusche, die von der Landwirtschaft oder dem Strassenverkehr ausgehen, stören allerdings noch mehr.

Eine Abstimmung im Frühsommer 2014 über den Bau eines Windparks im Kanton Neuenburg ergab, dass fast zwei Drittel der Einwohner diesem Vorhaben gegenüber positiv eingestellt waren. Auch im Unterwallis in der Gemeinde Charrat kann die Planung des Bauvorhabens beginnen. In diesen Regionen könnten dann 20 Prozent des Stroms aus Windenergie gedeckt werden. Es gibt aber auch Gemeinden, in denen die Windkraftgegner immer noch in der Überzahl sind. Hier besteht besonders die Befürchtung, dass die Windräder das Landschaftsbild beeinträchtigen.

Der grösste Windpark der Schweiz auf dem Mont Crosin im Kanton Bern wurde im letzten Jahr modernisiert. Er besteht aus 16 Windgeneratoren, die 2103 über 40 Millionen kWh produzierten, etwa die Hälfte der in der Schweiz produzierten Windenergie. Alle Kantone zusammen planen den Ausbau von Windkraftanlagen, der die Planungen des Bundes weit übersteigen würde. Sie gehen für das Jahr 2035 von einem 5-prozentigen Anteil von Windenergie an dem geplanten Strombedarf der Schweiz aus. Der Bund ist da etwas vorsichtiger und nennt etwa die Hälfte als Ziel in 20 Jahren.

 

Oberstes Bild: © kstudija – Shutterstock.com

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