Was ist das denn – switzerlanded?

Betrachtet man die Schweiz von aussen, sieht man hohe Berge, grüne Wiesen und freundliche Menschen, die alle eine präzise laufende Schweizer Uhr um das Handgelenk tragen und ein Schweizer Taschenmesser in der Hosen-oder Handtasche haben. Die Heimat von Heidi, die bei ihrem Grossvater in den Graubündener Bergen aufwächst, scheint geradezu ideal zu sein.

Die Wirklichkeit sieht dann oftmals ganz anders aus, und die Ausländer, die in die Schweiz kommen, fühlen sich dann möglicherweise verschaukelt oder „geschweizt“, wie die Einheimischen sagen. Denn der Einwanderer oder Tourist muss erfahren, dass das Leben in der Schweiz auch nicht so einfach und nett ist, wie angenommen.

Wegen der hohen Lebenshaltungskosten bleibt hier vom zugegebenermassen meist höheren Einkommen dann auch kein grösserer Rest als zu Hause.

Geschweizt oder switzerlanded – die negativen und positiven Seiten der Schweiz

Nicht nur die Verwunderung über die hohen Lebenshaltungskosten, sondern auch über die meist zurückhaltende Art der Schweizer wird mit dem Begriff „switzerlanded“ umschrieben. Es sind aber nicht nur die eher negativen Dinge, die den Zuwanderern auffallen, sondern auch die schönen Seiten und positiven Erfahrungen, die immer mehr als „switzerlanded“ bezeichnet werden.

Imagepflege tut not

Offizielle Schweizer Stellen wollen diesen Begriff nicht kommentieren oder bewerten. Denn die Schweiz soll als Musterland für wirtschaftliche Prosperität und landschaftlich intakte Natur gesehen werden. Es besteht wohl die Angst, dass das Ansehen der Schweiz durch diese zwielichtige Bezeichnung Schaden nehmen könnte und eher negative Eigenheiten in den Vordergrund treten.

Da der Anglizismus „switzerlanded“ aber immer mehr in der Öffentlichkeit und den sozialen Netzwerken Verwendung findet, muss sich auch der Staat gerade in den Zeiten von Zuwanderungsbegrenzung und aufgeweichtem Bankengeheimnis um das Renommee der Schweiz im Ausland Sorgen machen. Denn obwohl „switzerlanded“ oder „geschweizt“ auch im Zusammenhang mit positiven Erlebnissen genannt wird, überwiegt dabei doch ohne Zweifel das Gefühl, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Schweiz oft nicht stimmt. Auch die hohen Einkommen können nur teilweise die noch höheren Kosten, die für die Lebenshaltung in der Schweiz notwendig sind, ausgleichen.

Eine positive Deutung von switzerlanded ist möglich

Aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass das Modewort auch mit positiven Inhalten gefüllt werden kann. Die Werbeagenturen, die sich um ein positives Schweizer Image bemühen, sollten versuchen, die mit „switzerlanded“ verbundenen Vorstellungen zu korrigieren und stattdessen wieder die guten alten Qualitäten der Schweiz in den Vordergrund der Wahrnehmung bei ausländischen Arbeitnehmern und Touristen zu rücken. Denn eins ist auch klar: Die Lebensqualität in der Schweiz ist mit die höchste auf der ganzen Welt.

 

Oberstes Bild: © diversitiy – shutterstock.com

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