Lernen von Unternehmen aus den Schwellenländern

Ob Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft: Die Globalisierung ist bereits seit Jahren ein Thema. Ihren Zenit hat diese dabei noch längst nicht erreicht. Ganz im Gegenteil. Die voran schreitende Globalisierung zwingt gerade die Managementebenen in den westlichen Ländern zum Umdenken, zum Generieren von innovativen Strategien. Denn: Gerade die vermeintlichen Schwellenländer entwickeln sich zu einer aufstrebenden und gefährlichen Konkurrenz, denen sich auch die Unternehmen aus der Schweiz zukünftig stellen müssen.

Dabei steht folgende Herausforderung im Mittelpunkt: Erkennen, welcher Konkurrent aus welchem Schwellenland in naher Zukunft zu einer ernsthaften Bedrohung für das eigene Business werden kann und vor allem wie genau er das anstellt. Eine besondere Rolle spielt diesbezüglich die künftige Zusammensetzung aktueller Führungsmannschaften von Konzernen respektive Unternehmen. Es geht nämlich um das Optimieren von neuen Denkweisen und Orientierungen.

Wirtschaft: Unternehmen aus den Schwellenländern auf der Überholspur

Viele Wirtschaftsexperten sind sich einig, dass die international agierenden Unternehmen aus der Schweiz respektive aus Europa immer noch die Konkurrenz aus China, Mexiko, Brasilien oder Indien stark unterschätzen. Immerhin werden durch diese vergleichsweise jungen und unverbrauchten sowie global ambitionierten Rivalen dabei nämlich die Strukturen und bisherigen Regularien der Märkte – teilweise massiv – verändert. Hinzu kommt, dass sich die Schwellenländer inzwischen im Verbund organisieren.

Optimierung der Wertschöpfungskette durch lokale Anpassungsmassnahmen

Schon heute haben sich Unternehmen wie zum Beispiel der Autozulieferer Bharat Forge aus Indien oder der chinesische Pianohersteller Pearl River auf ihren Heimatmärkten eine derart hervorragende Basis erarbeitet, dass sie bereits jetzt über einen weltweiten Ruf verfügen. Alleine von Unternehmen dieser Art können und müssen sogar hiesige Unternehmen lernen. Da ist zum Beispiel die Wertschöpfung. Die genannten Unternehmen fertigen grundsätzlich zu geringen Kosten, wie zum Beispiel in China. Zeitgleich werden in den jeweiligen lokalen Märkten die eigenen Produkte aber an die dort vorherrschenden Kundenbedürfnisse angepasst. Prinzipiell wird so jeder Teilbereich der Wertschöpfungskette jeweils funktionell angesiedelt.

Schwellenländer setzen auf zukunfts- und potenzialorientiertes Recruiting

Auffällig ist, dass die Herausforderer zudem schon stark in ein zukunfts- und potenzialorientiertes Recruiting investieren. Auch im Hinblick auf die Vermarktung und auf das Entwickeln effektiver Vertriebsstrategien hat die neue Konkurrenz aus den Schwellenländern bereits hiesigen Firmen den Rang abgelaufen. Dies liegt vor allem daran, dass es diese Unternehmen in der Regel mit Heimatmärkten zu tun haben, die einerseits riesig und auf der anderen Seite äusserst fragmentiert sind. Bezeichnend ist zudem, dass sich Unternehmen nicht mehr an den klassischen Wirtschaftsstandorten ansiedeln, sondern die Märkte in den Schwellenländern im Blick haben. Wollen die westlichen Unternehmen hier nicht ins Hintertreffen geraten, müssen sie lernen. Lernen vor allem von der einst belächelten Konkurrenz aus den Schwellenländern.

 

Oberstes Bild: © Ferbies – Shutterstock.com

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