Ertappt: UBS und Credit Suisse im Preisabsprache-Kartell

Vier grosse Bankhäuser werden jetzt richtig zur Kasse gebeten. Wegen illegaler Preisabsprachen wird eine Geldbusse in Höhe von insgesamt über 94 Millionen Euro fällig. Neben der Royal Bank of Scotland und der Grossbank JPMorgan sind auch die Schweizer Finanzinstitute Credit Suisse und UBS von dieser Strafzahlung betroffen.

Die Geldbussen gegen die vier Grossbanken sind von der EU-Kommission im Zusammenhang mit der Manipulation des Schweizer Franken Libors respektive mit entsprechenden Preisabsprachen bei Zinsderivaten verhängt worden. Laut Aussage des Vizepräsidenten der EU-Kommission, Joaquin Almunia, haben die vier Banken der Geldbusse bereits zugestimmt. Was allerdings auch nicht weiter verwundert, ansonsten hätten sie mit weiteren kartellrechtlichen Untersuchungen rechnen müssen.

Glück im Unglück: Schweizer Banken mit vergleichsweise geringen Bussen

Den weitaus grösseren Teil der Busse bestreiten ohnehin die Investment Bank JPMorgan und die Royal Bank of Scotland, die zusammen 72,7 Millionen von dem veranschlagten Strafgeld zahlen müssen. Dank der letztendlich einvernehmlichen Einigung mit der Kommission der Europäischen Union fällt für die Credit Suisse dagegen eine entsprechende Busse von 9,2 Millionen Euro an, während die UBS immerhin 12,7 Millionen Euro bezahlen muss. Wie viel die einzelnen Institute dabei an Strafe aufgebrummt bekommen haben, hat sich dabei nach dem Mass gerichtet, mit dem die jeweiligen Grossbanken in die Preisabsprachen bzw. in die Libor-Manipulation verwickelt waren.

UBS und Credit Suisse waren in einem Preisabsprache-Kartell involviert

Nach Angaben der EU-Kommission verhielt sich die diesbezügliche Sachlage so, dass die US-amerikanische JPMorgan sowie die involvierte schottische Grossbank in dem Zeitraum von März 2008 bis Juli 2009 zusammen gespannt haben, um eben den Schweizer Franken Libor zu ihren Gunsten zu beeinflussen respektive zu manipulieren. An dieser Manipulation sollen die beiden Schweizer Bankhäuser allerdings nicht beteiligt gewesen sein. Diese waren dann allerdings in einem Kartell involviert, welches Preisabsprachen in Bezug auf den Zinsderivate-Markt vornahm. Dabei soll es sich laut Almunia um ein typisches Preisabsprache-Kartell gehandelt haben, wie es auch aus anderen Branchen hinreichend bekannt  ist.

Wiederholungstäter: UBS war auch schon 2013 an der Euribor-Manipulation beteiligt

Allerdings sollten die Bussen die beteiligten Banken nicht allzu sehr schmerzen. Ende 2013 hatte die EU-Kommission nämlich wegen der Manipulation des Yen-Libors bzw. des Euribors satte 1,7 Milliarden Euro gegen die beteiligten international tätigen Finanzkonzerne verhängt. Am schlimmsten traf es damals die Deutsche Bank, die insgesamt 725 Millionen Euro bezahlen musste. Auch die UBS war damals an den Geschehnissen beteiligt. Allerdings konnte sie einer Strafe entgehen, da sie gegenüber der EU-Kommission als erste Bank umfassend ausgepackt hatte. Egal wie, gerade hochrangige Banker wissen, wie das Spiel um Geld, Macht und eigenen Profit in der Finanzbranche läuft …

 

Oberstes Bild: © 360b – Shutterstock.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});