Darf Arbeit Spass machen?

Was für eine Frage! Arbeit darf nicht nur Spass machen, sie sollte es geradezu. Letztlich sind Menschen nur dann fortlaufend zu hohen Leistungen bereit und fähig, wenn sie diese in einer freudvollen Umgebung erbringen können. Und dennoch schicken viele Manager ihre Mitarbeiter zum Lachen in den Keller. Ganz einfach aus der Angst heraus, dass der Sinnhaftigkeit von Arbeit der notwendige Ernst verloren gehen könnte.

Kein Spass an der Arbeit ist einer der häufigsten Gründe dafür, dass Menschen den Job wechseln. Sogar überaus erfolgreiche Zeitgenossen wenden einem Unternehmen den Rücken zu, wenn dort der Spass an der Arbeit zu kurz kommt.

Ein lachendes Unternehmen

Oftmals wird Spass schlicht und ergreifend mit Lachhaftigkeit oder gar Lächerlichkeit verwechselt. Wenn Spass im Unternehmen herrscht, dann hat das nichts damit zu tun, dass dort alle Mitarbeiter ständig lächelnd oder gar lauthals lachend durch die Flure, Produktionshallen und Büros zögen. Spass an der Arbeit hat eine andere Qualität, die mit Humor oder einer allgemein lustigen Stimmung nicht zu verwechseln ist. Ein fröhliches Unternehmen zeichnet sich also nicht durch unterbrechungsfreien Frohsinn aus, sondern vielmehr dadurch, dass hier die Mitarbeiter gern tätig sind, weil sie den Spass an der Arbeit als die Freude an der Herausforderung verstehen.

Was bitteschön soll an der Arbeit Spass machen?

Arbeit und erst recht Lohnarbeit ist eine durchaus ernsthafte Sache. Das wissen alle, die tagtäglich ihrem Broterwerb nachgehen und dabei sicherlich auch so manche bittere Pille schlucken müssen. Dabei kann Arbeit an sich aber auch wirklich Spass machen. Faktoren für diesen Spass sind:

  • positives Erleben von Anforderung und Leistung
  • angenehme Kollegen und Arbeitsumgebungen
  • grosse und kleine Erfolge, die auch entsprechend gewürdigt werden
  • eine fortschreitende Entwicklung mit neuen, lösbaren Herausforderungen.

Solche Faktoren wirken durchaus positiv und sind genau das, was die gewisse Portion Spass an der Arbeit ausmacht. Fehlen alle dieser Faktoren oder nur einer davon, dann wird Arbeit schnell zur einfachen Belastung und erzeugt kaum noch Freude an der produktiven Betätigung.

Unternehmen als spassfreie Zonen

Wenn Unternehmen zu spassfreien Zonen werden, dann machen sich dort auch schnell ein freudloser Stil und eine unangenehme Stimmung unter den Mitarbeitern breit. Darunter leiden dann sowohl die Ergebnisse am einzelnen Arbeitsplatz als auch das Gesamtergebnis. Unternehmen, die sich ununterbrochen nur bierernst und missgelaunt präsentieren, verkommen schnell zur einfachen Arbeitsstätte mit der entsprechenden Tristesse, die kaum zu neuen Bestleistungen einlädt. Deshalb ist in solchen humorlosen und spassfreien Zonen die Fluktuationsquote selbst in den oberen Gehaltsgruppen überdurchschnittlich hoch.

 

Oberstes Bild: © Africa Studio – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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