Made in Switzerland: ABB erhält Grossaufträge

„Made in Switzerland“ steht international hoch im Kurs. Eidgenössische Produkte werden im Ausland zwar auch nahezu prinzipiell mit höheren Preisen in Verbindung gebracht, aber auch mit bester Qualität. Garniert wird das schweizerische Image mit dem Ruf, höchste Ingenieurskunst zu generieren. Ein neuer Mega-Auftrag für den Schweizer Technologiekonzern ABB ist das jüngste Beispiel für eine international stets wohlklingende Herkunftsbezeichnung „Made in Switzerland“.

800 Millionen Dollar lässt sich der Energieversorger Scottish Hydro Electric (SHE) Transmission den Bau einer Seekabelverbindung kosten, für den das Unternehmen ABB den Zuschlag erhalten hat. Dabei handelt es sich in der Tat um einen Auftrag der Superlative, wie der Energietechnik- und Automationskonzern ABB Anfang September bekannt gab.

Auftrag der Superlative: ABB kann mit Know-how und Erfahrung überzeugen

Das Auftragsbriefing sieht diesbezüglich vor, dass das in Zürich ansässige Schweizer Unternehmen eine Anlage für die Hochspannungsgleichstrom-Übertragung baut, mittels derer dann die beiden Seiten der schottischen Meeresbucht Moray Firth symbiotisch miteinander verbunden werden. Dass ABB letztendlich den Auftrag von dem Energieversorger aus Schottland erhalten hat, ist beileibe kein Zufall. Neben dem schlagkräftigen Argument „Made in Switzerland“ spielten bei der Auftragsvergabe vor allem die Erfahrungswerte und das erworbene Know-how eine übergeordnete Rolle.

Eine Kapazität von 1.200 Megawatt ist gefordert

Da ABB schon 13 der insgesamt 14 weltweit erbauten Stromleitungen dieser technologischen Art (HVDC light) bereitgestellt hat, konnte das eidgenössische Unternehmen jedem Mitbewerber gegenüber entscheidende Vorteile in die Waagschale werfen. Schliesslich geht es in diesem Fall um eine Kapazität von 1.200 Megawatt, wobei Strom für rund eine Millionen Haushalte in Schottland übertragen wird. Das Projekt ist diesbezüglich in der Form konzeptioniert, dass sowohl Anlagen für Wellen- und Windenergie als auch für Gezeitenenergie an das Netz angeschlossen werden können.

Zusatzgeschäft: Installation von Anlagen und Systemen in Brasilien

Dieses Projekt respektive dieser Auftrag, dessen Volumen im Hinblick auf die Megawatt-Kapazität sogar das AKW Gösgen in den Schatten stellt, ist aber nicht die einzige Erfolgsmeldung dieser Art, von der die ABB-Führung berichten kann. Noch während eines in London anberaumten Investorentreffens, bei dem die Konzernspitze über strategische Änderungen informierte, wurde ein weiteres lukratives Geschäft bekannt gemacht. So installiert ABB für insgesamt 103 Millionen Dollar für das Bergbauunternehmen Vale Automationssysteme sowie elektrische Anlagen in einer Eisenerzmine, die im fernen Brasilien zu finden ist. „Made in Switzerland“ ist eben international vertreten. Und ABB? Das Unternehmen hat zweifelsfrei an Image gewonnen. Und das, obwohl ABB – wenn auch indirekt – in die Gazprom-Schmiergeldaffäre involviert war …

 

Oberstes Bild: © Taina Sohlman – Shutterstock.com

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