UBS: Milliardenstrafe aus Frankreich?

Der schweizerischen Grossbank UBS droht eine Milliardenstrafe aus Frankreich. Wie zahlreiche Medien aus ganz Europa übereinstimmend berichten, werfen die hiesigen Behörden dem Geldhaus vor, es habe Franzosen gezielt bei der Steuerhinterziehung geholfen. Die strafbaren Handlungen sollen von 2004 bis 2012 stattgefunden haben. Die Untersuchung in Frankreich läuft demnach bereits seit 15 Monaten und steht nun offensichtlich kurz vor dem Abschluss – und damit vor dem Gang vor ein Gericht.

UBS droht Milliardenstrafe

Die französischen Steuerfahnder mit Sitz in Paris fordern von der UBS eine Kaution in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Der Wert der zu leistenden Sicherheitsleistung belaufe sich auf das Bussgeld, das der Bank drohe, falls sie verurteilt werde, erklärte die französische Staatsanwaltschaft. Spannend ist die Zahl aber vor allem deshalb, weil sie offenbart, welcher Schaden dem französischen Staat mit der Hilfe der UBS zugefügt worden sein soll. Das Gesetz des Nachbarlandes schreibt vor, dass als Bussgeld die Hälfte der Summe zu verhängen ist, um die es geht. Anders ausgedrückt: Franzosen sollen mit der Hilfe der UBS innerhalb von acht Jahren 2,2 Milliarden Euro hinterzogen haben.

Bisher nur ein Bruchteil der Kaution eingegangen

Die UBS scheint allerdings gegen die Höhe der Kaution vorgehen zu wollen. Bislang hinterlegte die Bank gerade einmal 2,9 Millionen Euro in der französischen Hauptstadt. Die Bank selbst erklärte, dass die „Summe unangemessen“ sei. Man werde gegen sie Berufung einlegen. Es sei „nicht akzeptabel, dass der Vorgang derart politisiert“ werde. Die Staatsanwaltschaft und die Steuerbehörden in Paris geben sich diesbezüglich noch gelassen: Das Geldhaus habe schliesslich noch bis zum 30. September dieses Jahres Zeit, die Kaution zu hinterlegen, heisst es aus dem Nachbarland.

Gab es ein Angebot an die UBS?

Der Fall ist laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ tatsächlich mysteriös: Einer unbekannte Quelle zufolge haben die Franzosen der Bank angeboten, den Fall gegen die Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen Euro einzustellen. Das Finanzministerium in Paris dementierte den Bericht jedoch: Die UBS habe um eine Einigung ersucht, die man allerdings abgelehnt habe. Inzwischen ist diese Frage jedoch nicht mehr wichtig, da sich beide Seiten ganz offenbar dafür entschieden haben, die Sache vor Gericht auszufechten.

 

Oberstes Bild: © Yu Lan – Shutterstock.com

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