Frauenfreundschaft – Frauenfeindschaft: Hier gilt es in der Arbeitswelt einiges zu beachten

Frauen wird im Allgemeinen eine Beziehungsorientiertheit nachgesagt. Das trifft meist auch auf das berufliche Umfeld zu, denn aus der Kollegin kann schnell eine Freundin werden. Und schlimmstenfalls über kurz oder lang eine Feindin – wie Sie das vermeiden können, erfahren Sie in drei wichtigen Spielregeln.

Freund oder Feind – Sie haben die Wahl

Und genau das ist der entscheidende Aspekt – denn Sie können eigentlich frei wählen, ob Sie im Berufsalltag Freundschaften aufbauen oder eher Distanz wahren. Viele Frauen boykottieren diesen Umstand leider und gehen aufgrund geschlechtsspezifischer Automatismen zu einem bestimmten Verhalten über. So wird ganz selbstverständlich über Privates gesprochen, manchmal sogar Intimes erwähnt. Meist suchen sie die Solidarität von Kollegen und lassen in der Folge ihren Gefühlen freien Lauf. Bleibt die Kollegin auf Distanz, fühlen sich Frauen oft verletzt.

Nähe und Distanz unterscheiden lernen

Wenn Sie sich bei den genannten Verhaltensmustern wiedergefunden haben, sollten Sie Ihre Kompetenz, zwischen Nähe und Distanz zu unterscheiden, entsprechend ausbauen. Rücken Sie dafür einfach Ihre Definition von Arbeits-Beziehungen zurecht. Denn die Falle, in die Frauen hier oft tappen, ist die zeitliche Nähe, die sie mit den Kollegen am Arbeitsplatz verbringen. Meist sind es um die acht Stunden, die dazu verleiten, auch privat etwas Nähe aufkommen zu lassen.

Doch Sie sollten bedenken, dass in der Arbeitswelt vor allem Sachlichkeit und Leistungsprinzip gefragt und gefordert sind. Diese Tugenden stehen im Widerspruch zu Eigenschaften, die Sie in einer Freundschaft suchen. Um Karriere-Ziele zu erreichen, treten Sie eigentlich in Konkurrenz mit jeder anderen Kollegin, was vor allem für eine Freundschaftsbeziehung zur Belastungsprobe werden kann. Jede Beziehung lebt vom investierten Vertrauen, doch die Hierarchien sowie die Ansprüche des Unternehmens lassen nur ein bedingtes Mass an Vertrauen zu.

Spielregeln der Freundschaft einhalten

Auch wenn ein Teamevent oder eine Betriebsfeier dazu verleiten, auch einmal über private Dinge zu sprechen, sollten Sie dies nur begrenzt tun. Treffen Sie klare Regeln, dass nicht stundenlang die neueste Krise erörtert wird, sondern kurz in der Mittagspause auf Persönliches eingegangen wird.

Wichtig ist ausserdem, dass Sie gegenseitige Interessen vorzeitig abklären. Sprechen Sie mit Ihrer Kollegin-Freundin darüber, welche Interessen sie verfolgt und wo es eventuell Überschneidungen gibt. Auch offenbarende Differenzen zwischen Ihnen und was dies in der Folge für Ihre Freundschaft und Ihre Arbeit bedeutet, sollten geklärt werden. Egal, ob Sie sich für ein gemeinsames Mittagessen oder einen Kinobesuch am Wochenende verabreden, machen Sie sich gegenseitig klar, ob diese Termine rein privat sind oder ob dabei auch einmal über die Arbeit gesprochen wird. Oder aber Sie vereinbaren ein rein beruflich initiiertes Treffen, bei dem dann aber auch Kinder, Partnerschaft oder Freizeitvergnügen kein Thema sein sollten.

Herausforderung der unterschiedlichen Hierarchie beachten

Eine besondere Herausforderung stellt eine Freundschaft zwischen Kolleginnen dann dar, wenn diese unterschiedliche Hierarchien betreffen. Wenn etwa Sie für Ihre Freundin-Kollegin Vorgesetzte sind oder umgekehrt. Dann gilt nämlich als wichtiger Grundsatz, dass es klare Regeln geben muss. Sonderrechte dürfen hier weder in die eine noch in die andere Richtung eine Rolle spielen. Dies sollten Sie entsprechend kommunizieren, am besten nicht nur untereinander, sondern auch nach aussen hin. So können Sie Gerüchten und Unterstellungen gekonnt vorbeugen.


Geht die Freundschaft in die Brüche, sollten Sie sich klarmachen, dass eine berufliche Beziehung nach wie vor möglich und im Interesse aller ist. (Bild: CREATISTA / Shutterstock.com)
Geht die Freundschaft in die Brüche, sollten Sie sich klarmachen, dass eine berufliche Beziehung nach wie vor möglich und im Interesse aller ist. (Bild: CREATISTA / Shutterstock.com)


Wenn aus der Freundin eine Feindin wird

Geht die Freundschaft in die Brüche, sollten Sie sich klarmachen, dass eine berufliche Beziehung nach wie vor möglich und im Interesse aller ist. Wenn Sie gekränkt sind, machen Sie dies Ihrer ehemaligen Freundin-Kollegin bewusst, ohne deswegen verletzend zu werden. Vielleicht besteht in einem klärenden Gespräch sogar die Option, sich wieder zu versöhnen. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie auf eine professionelle Umgangsweise umsteigen.

Wichtig ist, dass Sie Ihre Gefühle im Zaum halten. Was zwischen Ihnen vorgefallen ist, darf keinesfalls Leistungen oder professionelles Auftreten in Frage stellen oder gar gefährden. Verkneifen Sie sich auch einen Zickenkrieg, bei dem Sie nicht nur bei Ihrer Exfreundin nicht punkten, sondern auch in der Führungsetage ins Minus geraten können.

Ist die Freundschaft zu Ihrer Kollegin tatsächlich nicht mehr zu kitten, suchen Sie sich eine neue Aufgabe. Diese soll in der Folge zur Arbeits-Basis werden, die gar nichts mehr oder zumindest so wenig wie möglich mit Ihrer Ex-Freundin zu tun hat. Bauen Sie stattdessen den Kontakt zu den übrigen Kollegen aus, das steigert Ihre Selbstachtung und trägt dazu bei, dass Sie die innere Balance wiederfinden. So punkten Sie auch bei Ihrem Vorgesetzten.

 

Oberstes Bild: © baranq – Shutterstock.com

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