Es wird heiss im Büro

Die ersten heissen Tage um Pfingsten lassen es erahnen: Uns könnte wieder einmal ein Rekordsommer bevorstehen. Schön für alle, die flexible Arbeitszeiten haben, in der Nacht arbeiten können, Ferien machen oder sowieso in angenehm klimatisierten Räumen sitzen. Schwierig für all jene, die in überhitzten Geschäftsräumen den Arbeitstag verbringen müssen und dann durch Temperaturen jenseits der 25 Grad deutlich in Ihrer Konzentration und dem Wohlbefinden gestört werden. Abgesehen von lästigem Schweissgeruch, tropfender Stirn und klebriger Wäsche sind zu hohe Temperaturen eine echte Produktivitätsbremse.

Dort, wo der Einbau von Klimaanlagen technisch schwierig, zu teuer oder aus anderen Gründen nicht möglich ist, gehört einiges Geschick dazu, im Büro oder in sonstigen Arbeitsräumen einen möglichst durchweg angenehmes Raumklima zu schaffen. Dazu möchten wir Ihnen hier einige Tipps geben. So wird der Sommer trotz laufender Fussball-WM und tropischer Temperaturen dann doch nicht zu heiss.

Intelligent lüften

Lüften scheint nicht nur bei schlechter Luft, sondern überhaupt das Allheilmittel zu sein. Aber doch nicht immer! Und schon gar nicht, wenn Klimaanlagen im Einsatz sind. Bei sommerlich heissem Wetter schaufeln Sie mit offenen Fenstern nämlich zusätzlich warme Luft in den Raum, die dann den Effekt des Lüftens sofort wieder umkehrt. Also heisst es hier nicht einfach nur Lüften, sondern intelligent Lüften.

Am besten werden nur in den Räumen die Fenster geöffnet, die an einer Schattenseite liegen. So bleibt die an der Fassade zusätzlich erwärmte Luft der Sonnenseite draussen und etwas kühlere Luft strömt in die Räume. Empfehlenswert ist es, frühmorgens oder am späten Nachmittag beziehungsweise abends oder nachts gründlich zu lüften. Über den Tag hinweg und besonders in der Mittagszeit sollten dann bei heissen Temperaturen die Fenster möglichst geschlossen bleiben.

Für Ventilation sorgen

Soll die durch das intelligente Lüften in den Raum gebrachte frische Luft lange wirksam sein, empfiehlt es sich, für eine gute Zirkulation zu sorgen. Das gelingt einfach mit handelsüblichen Ventilatoren. Diese wälzen die Luftschichten immer wieder neu um, so dass sich im Raum weniger besonders heisse oder ausgesprochen kühle Zonen bilden. Sinnvoll ist eine relativ tiefe Aufstellung der Ventilatoren. Bekannterweise ist die Luft unten im Raum generell kühler als direkt unter der Decke. Dementsprechend sorgen Deckenventilatoren zwar für bewegte Luft, schaufeln aber die warme Luft von oben nach unten.


Soll die durch das intelligente Lüften in den Raum gebrachte frische Luft lange wirksam sein, empfiehlt es sich, für eine gute Zirkulation zu sorgen. Das gelingt einfach mit handelsüblichen Ventilatoren. (Bild: Alexander Chaikin / Shutterstock.com)


Übrigens müssen Sie sich nicht durchgängig direkt von einem Ventilator beblasen lassen. Das wäre sogar kontraproduktiv. Für etwas angenehmere Kühle sorgt ein leicht fächelnder Luftzug im Raum. Wenn Sie den Kühleffekt erhöhen wollen, nutzen Sie einfach physikalische Gesetzmässigkeiten aus. Zum Beispiel das Prinzip der Verdunstungskälte. Benetzten Sie Ihre freie Haut an den Armen und im Gesicht ab und an mit wenig Wasser und schalten Sie dann den Ventilator ein. Durch die bewegte Luft wird der Verdunstungsprozess beschleunigt, der gleichzeitig Wärme von der Haut abführt und so für zusätzliche Kühlung sorgt.

Lassen Sie die Sonne draussen

Wer sich oft in Räumen mit grossen Fensterflächen aufhält, weiss, dass es dort bei Sonneneinstrahlung schnell zu brütender Hitze kommen kann. Besonders direkt hinter den Glasflächen. Dort heizt sich die Raumluft überproportional auf. Das lässt sich mit einfachen Mitteln vermeiden.

Verfügt das Gebäude über Aussenjalousien, dann schliessen Sie diese, noch bevor die Sonne so richtig auf die Fensterflächen knallt. So halten Sie schon ein gutes Stück Wärme draussen. Wenn keine Aussenjalousien vorhanden sind, helfen auch dunkle Vorhänge, reflektierende Rollos und auch die besonders in Büroräumen gern eingesetzten Vertikaljalousien.

Wer für dauerhaften Sonnenschutz im Büro sorgen will, verklebt die Scheiben mit handelsüblicher Sonnenschutzfolie, sofern das der Gebäudeansicht nicht abträglich ist. An besonders heissen Tagen gilt es immer, die Wärme draussen zu lassen und kühlere Luft im Gebäude in Bewegung zu halten. Daher möglichst auch alle Türen auf, hinter denen nicht gerade Geheimnisse bewahrt werden müssen.

Wenn gar nichts mehr geht – Arbeitszeiten verlegen

Viele Arbeitgeber wissen, dass überhitzte Mitarbeiter nur bedingt gute Leistungen erbringen können. Deshalb sind solche Arbeitgeber auch eher bereit, nach Möglichkeit Arbeitszeiten so zu verlagern, dass zumindest in den heissesten Stunden des Tages nicht gearbeitet werden muss.

Aus dem südeuropäischen Raum ist die Siesta bekannt, die lange Mittagspause. Dort arbeitet in den heissesten Stunden des Tages von etwa 12 bis 15 Uhr praktisch niemand, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. An diesem Beispiel können sich auch viele Schweizer Unternehmen orientieren und die Arbeitszeiten während langer Hitzephasen entsprechend eintakten. Auch eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist oftmals möglich. Sofern die Mitarbeiter ihre erwartete Leistung erbringen, können sie das auch zu abweichenden, vielleicht sogar frei gewählten Arbeitszeiten. Prüfen Sie hier die Möglichkeiten.

Wo das wegen erforderlicher Maschinenauslastung oder Kundenkontakte nicht geht, spendieren Sie den Beschäftigten in der Mittagszeit einfach zusätzliche Erfrischungsgetränke und ab und an auch mal ein Eis. Das fördert übrigens auch ein angenehmeres Arbeitsklima.

Und wenn gar nichts mehr geht, stellen Sie Ihre Füsse einfach in eine Schüssel kaltes Wasser. Sofern Ihre Beine hinter dem Schreibtisch nicht zu sehen sind, geht das sogar auf dem Chefsessel. Und die besten Entscheidungen lassen sich erfahrungsgemäss mit kühlem Kopf treffen.

 

Oberstes Bild: © Minerva Studio – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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