Die schlimmsten Zeitfresser im Büroalltag

Ein moderner Arbeitsalltag dauert meist acht Stunden und länger. Da liegt es auf der Hand, dass nicht durchgängig Leistung erbracht werden kann, sondern Pausen gemacht werden müssen. Doch es gibt auch sonst genügend Ablenkung am Arbeitsplatz, die die Produktivität erheblich beeinträchtigt und von den eigentlichen Aufgaben abhält. Für die Volkswirtschaft bedeutet dies jährlich Verluste in Milliardenhöhe und für Arbeitnehmer oft erheblichen Ärger und Überstunden. Wo die schlimmsten Zeitfresser im Büroalltag zu finden sind, ist im Folgenden kurz aufgeführt.

Private Internetnutzung und Gesellschaft mit Kollegen trüben Arbeitseifer

US-amerikanische Untersuchungen haben gezeigt, dass Mitarbeiter mehr als 20 Stunden wöchentlich auf Kosten der Arbeitszeit im Internet aktiv sind. Allen voran ist hier Facebook zu nennen. Der volkswirtschaftliche Schaden in den USA wird aufgrund der privaten Internetnutzung während der Arbeitszeit auf bis zu 759 Milliarden Dollar beziffert.

Zu den Top-Zeitfressern gehört aber auch die Tatsache, dass viele Arbeitnehmer im Laufe eines Büroalltages teilweise intensiven Kontakt zu ihren Kollegen pflegen. Dabei geht es jedoch nicht um Treffen mit beruflichen Hintergründen, um etwa Termine oder spontane Meetings zu besprechen, sondern rein darum zu plauschen. Auch wenn soziale Beziehungen für das Teambuilding durchaus förderlich sein können, so ist ein übermässiger Fokus auf die Gespräche mit Kollegen kritisch zu sehen.

Besorgungen ausserhalb des Büros und Interneteinkauf stören den Arbeitsfluss

Die private Internetnutzung als Zeitfresser wurde bereits angesprochen, doch es ist nicht nur die Pflege der Social Networks, die hier zu beachten ist. Viele Arbeitnehmer nutzen Teile der Arbeitszeit auch, um andere private Belange im Internet zu regeln, wie etwa die nächsten Ferien zu buchen oder schnell den neuesten Krimi zu bestellen. Das regelmässige Abdriften in eher private Interessen stört den Arbeitsfluss erheblich und geht auch zulasten der Produktivität.

Dazu gehört auch, wenn „man eben mal schnell zum Bäcker oder zum Supermarkt“ geht, um eine Jause oder im Sommer ein Eis zu holen. Denn was auch immer man ausserhalb der Unternehmensmauern zu erledigen hat und privater Natur ist, führt dazu, dass Aufgaben liegen bleiben und etwa Mitarbeiter für Kunden in diesem Zeitraum nicht erreichbar sind. Auch das hat über kurz oder lang Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens und wird von Chefseite eher wenig geduldet.


Private Telefone sind erheblicher Zeitfresser. (Bild: Goodluz / Shutterstock.com)
Private Telefone sind erheblicher Zeitfresser. (Bild: Goodluz / Shutterstock.com)


Private Telefone sind erheblicher Zeitfresser

In Summe gesehen gehören stundenlange Telefonate mit dem Partner, den Kindern oder sonstigen Privatpersonen ebenfalls zu den gängigsten Zeitfressern im Arbeitsalltag. Denn gerade solche Anrufe können sich lange hinziehen, wobei klar ist, dass in dieser Zeit die Arbeit liegen bleibt. Wer hier zeitintensiv mit Personen, die nichts mit dem Berufsleben zu tun haben, telefoniert, vernachlässigt seine eigentliche Tätigkeit im Büro und vermischt Privates mit Beruflichem.

Manche Unternehmen haben es als Konsequenz so eingerichtet, dass grundsätzlich Mitarbeiter nicht mehr nach aussen telefonieren können. Das ist allerdings eine sehr drastische Massnahme, weil zum einen damit die Selbstverantwortung des Mitarbeiters eingeschränkt wird und er in Zukunft auch dienstliche Gespräche vorher angeben muss, andererseits gibt es auch Notfälle, in denen dringend nach aussen telefoniert werden muss.

Es klingt vielleicht paradox, doch viele Arbeitnehmer nutzen tatsächlich ihre Zeit im Büro, um Bewerbungen für eine andere Firma zu schreiben. Klar ist, dass dies in doppelter Hinsicht äusserst problematisch ist, da nicht nur Arbeitszeit dazu genutzt wird, um sich woanders zu bewerben, sondern auch der derzeitige Arbeitgeber die Zeit bezahlen muss, die dazu aufgewendet wird, um quasi den Abgang vorzubereiten.

Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass auch regelmässiges Zuspätkommen oder frühes Verlassen des Büros als Zeitfresser einzuschätzen ist. Denn der Arbeitnehmer tut es auf Kosten des Arbeitgebers, der Kollegen im Büro und auch der betrieblichen Gesundheit. Immerhin wird er ja für die gesamte Arbeitszeit, die im Arbeitsvertrag festgehalten und vereinbart ist, bezahlt. Fehlzeiten aber sorgen dafür, dass Arbeit liegen bleibt oder bestenfalls von Kollegen zusätzlich erledigt werden muss.

Auch wenn es einige Massnahmen gibt, die Arbeitnehmer vor Konsequenzen schützen, muss doch klar sein, dass Angestellte einer Firma für ihre geleistete Tätigkeit bezahlt werden und nicht für ihre blosse Anwesenheit. Es geht nicht darum, einfach Stunden im Büro „abzusitzen“. Wenn Mitarbeiter ihre Freiheiten im Büroalltag zu massiv überschreiten, ist ein Gespräch mit dem Vorgesetzten angesagt. Denn auch wenn es durchaus Massnahmen wie spezielle Software zur Überwachung der Internetnutzung gibt, gilt es doch, in erster Linie die Eigenverantwortung und Loyalität des Mitarbeiters anzusprechen und entsprechend zu forcieren.

 

 

Oberstes Bild: © 29mokara – Shutterstock.com

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