8 Tipps, um das Start-up im Gang zu halten

Gründer sind häufig begeistert bei der Sache. Man ist von seiner Idee überzeugt und denkt, die ganze Sache wird mehr oder weniger ein Selbstläufer. Aber wenn das so einfach wäre, dann gäbe es nur noch Selbstständige, Freelancer und Entrepeneure.

Die Realität sieht häufig anders aus: Lästiger Formularkrieg, zögerliche Kunden, unzuverlässige Zulieferer und Kooperationspartner, deren Zusammenarbeit nicht so recht klappen will, nagen regelmässig an der Lust der Durchstarter. Mit acht kleinen Tipps kann man sich über die schlimmsten Frustrationen hinweg helfen, damit aus dem Durchhänger nicht eine existenzbedrohende Krise wird.

1. Du bist nicht alleine

Es ist immer erfrischend zu sehen, dass die Herausforderungen, vor denen man als Gründer gestellt wird, auch für andere echt harte Nüsse darstellen können. Man ist also nicht der unfähigste Trottel der Welt, wenn man die eine oder andere Hürde nicht auf Anhieb gemeistert hat.

Es hilft sehr, sich stets auf Nasenhöhe mit anderen Neubeginnern zu halten. Neben exzellenten Fachzeitschriften für Start-Ups (z.B. „Starting Up“) bieten die neuen Kommunikationsmittel auch zahlreiche Foren, Newsgroups, Webseiten und andere Hilfestellungen. Eine gute Vernetzung ist auch bei der Selbstmotivation wichtig.

2. Nur JETZT ist JETZT

Auch die längste Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt. Ebenso ist das Abarbeiten von ungeliebten Aufgaben einfach nur eine Reihe von Schritten, welche nacheinander am Besten erledigt werden. Das Wichtigste ist lediglich: Anfangen, und zwar jetzt, hier, sofort und auf der Stelle. Je schneller man mit einer Aufgabe beginnt, desto eher kommt man auch in den „Fluss“, bei dem die Arbeit immer leichter von der Hand geht.

Eine Reihe von Arbeiten ist kein Berg, der auf einmal gestemmt werden muss. Es ist einfach nur eine Aufgabe nach der anderen, welche, in sinnvolle Abschnitte eingeteilt und gut strukturiert, mit wenig Aufwand zu erledigen sind.

3. Du bist gut und das ist gut so

Selbstzweifel sind enorme Stolpersteine auf dem Weg zum Erfolg. Darum die gute Nachricht: Man kann nur verlieren, wenn man nichts macht. In allen anderen Fällen gewinnt man: Entweder bares Geld oder Erfahrungen. Diese können mitunter noch wertvoller sein als ein kurzfristiger Gewinn. Wichtig ist nur, dass man die gemachten Erfahrungen im Hinterkopf behält, damit man bei ähnlichen Situationen vermeidbare Fehler nicht wiederholen muss.

Aber grundsätzlich gilt: Wer lieber selbst sein Glück in die Hand nimmt anstatt sich in einem sicheren Netz zu verheddern, dem gilt grundsätzlich Respekt. Man kann also vom Beginn der Firma an stolz auf sich sein, überhaupt etwas gewagt zu haben. Wenn’s wirklich brennt, kann man sich immer noch das legendäre Poetry Slam von Julia Engelmann ansehen: One Day Baby we´ll be old and thinking all the stories we could talk – diese Gefahr ist mit dem Schritt in die Selbstständigkeit schon einmal nachhaltig ausgeräumt.

4. Du bist der Boss. Und sonst niemand.

Keine Bank, kein Kunde, kein Angestellter und auch kein Partner haben die Entscheidungsgewalt im eigenen Unternehmen. Zugegeben – man muss sich an das Gefühl der Macht im eigenen Haus erst einmal gewöhnen. Aber früher oder später merkt jeder Gründer, dass jede Entscheidung mit einer Reaktion versehen ist. Die äusseren Kräfte lenken, die inneren Kräfte für sich arbeiten lassen und das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Damit ist ein grosser Teil für den Erfolg schon getan.


Die Kunst der Geschäftsführung bedeutet: Fokussieren und Delegieren. (Bild: Dusit / shutterstock.com)


5. Fokussieren, fokussieren und nochmal fokussieren

Dass man als Boss in der eigenen Firma alles tun kann ist das Eine. Das heisst aber noch lange nicht, dass man auch alles tun muss. Die Kunst der Geschäftsführung bedeutet: Fokussieren und Delegieren. Auch das kleinste Start-up sollte deshalb beispielsweise in eine Putzfrau investieren. Die kann ihren Job sowieso besser und die Zeit, in der sie das Büro wieder in Ordnung bringt, kann der Gründer für seine Aufgaben nutzen. So entstehen Win-win Situationen.

6. Das Ziel vor Augen halten

Wer einmal den Duft des Erfolges gerochen hat, gerät leicht zu dem Trugschluss „Ist doch eigentlich ganz einfach“. Man muss aber aufpassen: Wenn eine Geschäftsidee funktioniert hat, bedeutet das noch lange nicht, dass man nun Besitzer eines gottgegebenen Talentes ist, welches einfach alles vergolden kann.

Wenn man sich für ein Geschäftsfeld entschieden hat, sollte man sich gut überlegen, die scheinbar leichten Zusatzgeschäfte, welche sich rechts und links öffnen, immer mitnehmen zu wollen. So fängt die Verzettelei an und am Ende bleibt keine Zeit mehr für die eigenen Vorhaben.

7. Eigenverantwortung wahrnehmen

Man hat als Selbständiger immer die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen. Das sollte man stets nutzen und das Bestmögliche für sein Unternehmen wählen. Das ist nicht immer der lukrativere Auftrag. Aber man sollte sich seiner Wahlmöglichkeiten stets bewusst bleiben und diese auch offen halten. Der Gründer trägt die Verantwortung für sein Unternehmen und sonst niemand. Dies im Bewusstsein bewahrt davor, sich ohnmächtig irgendwelchen angeblichen Sachzwängen unterordnen zu müssen.

8. Ein Gründer ist auch nur ein Mensch

So sehr man gerne in den Rausch des Erfolges eintauchen möchte – es ist immer stets mit verdammt viel Arbeit verbunden. Und die fordert ihren Tribut. Das Thema „Burnout-Syndrom“ ist nicht umsonst in aller Munde. Auch Gründer müssen lernen, mit ihren Kräften zu Haushalten. Darum: Wenn die Warnlämpchen angehen, einfach mal Feierabend machen. Sonst kommt nach der Unlust schnell der Frust, was am Ende das ganze Unternehmen gefährdet.

 

Oberstes Bild: © Peshkova – shutterstock.com

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