Kurioses und Inspirierendes aus der Geschäftswelt

Ob Politik, Gesellschaft oder Sport, jeder Bereich schreibt seine ganz eigenen kuriosen und auch kreativen Geschichten. So auch die Geschäftswelt. Wir stellen Ihnen ein paar davon vor.

In Sekunden zum reichsten Mann der Welt, „Remote-Control-Tourists“ erobern Melbourne, Anleger verwechseln Aktientitel und ein Obdachloser wird zum Programmierer – die vergangenen Monate haben von allem etwas zu bieten.

In Sekunden zum reichste Mann der Welt – aber nur für Sekunden

Auf ihrem Weg zur Finanz-Weltherrschaft überwies die Firma PayPal dem Amerikaner Chris Reynolds eine Summe von 92.233.720.368.547.800 US-Dollar oder etwas übersichtlicher ausgedrückt: gute 92 Billiarden. Dabei handelte es sich allerdings um einen technischen Fehler, der in wenigen Sekunden wieder korrigiert wurde. In dieser kurzen Zeit befand sich Reynolds auf einer Achterbahn der Gefühle: „Ich dachte zunächst, ich schulde PayPal Billiarden“, sagte er. Als er seinen Account überprüfte, war die Rückbuchung schon getätigt und sein Konto wieder bei null. Schade, denn Reynolds hatte schon konkrete Pläne in der Hinterhand: „Ich hätte als erstes die Staatsverschuldung beglichen“, erklärte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Mit dieser grosszügigen Vorleistung wäre ihm bestimmt auch eine gute Verhandlungsbasis sicher, um mit der amerikanischen Steuerbehörde ein paar Sonderkonditionen auszuhandeln. Beim derzeitigen Spitzensteuersatz von 39,6 Prozent wären gute 3,65 Billiarden US-Dollar an Steuern fällig.

PayPal äusserte sich ebenfalls zu dem Vorgang: „Das war offensichtlich ein Fehler und wir sind Herrn Reynolds dankbar, dass er das gleich verstanden hat“. Als anerkennende Geste bot das Unternehmen an, eine Spende für eine wohltätige Organisation nach Reynolds Wahl zu tätigen. Falls er das Präsent annimmt, hätten wir noch ein paar Tipps zum Thema Geschenke in der Geschäftswelt.

Ungewöhnliche Werbekampagne mit durchschlagendem Erfolg



Die Toursimusbehörde von Melbourne hat einen Mann und eine Frau engagiert, um mit einer Helmkamera die Stadt als Touristen zu erkunden. Der Clou dabei: Was sich die beiden in der Stadt anschauen oder was sie dort tun, kann von Usern via Twitter und Facebook bestimmt werden. Die beiden werden sozusagen ferngesteuert. Die Erledigung der Aufgaben wird live ins Internet übertragen und kann, dank der Helmkameras, direkt aus der Perspektive der beiden „Remote-Control-Tourists“ verfolgt werden. So konnten die User z.B. sehen, wie die verschiedenen Cafés in der Getrude Street aussehen, wo man Klettern kann oder wo es guten Kung-Fu Unterricht gibt. Sie konnten auf diese Weise die Stadt erkunden, ohne selbst dort gewesen zu sein.

Die Kampagne lief vom 04. bis 09. Oktober, kostete 3,6 Millionen Australische Dollar (ca. 3,07 Mio. CHF) und hat Menschen aus 158 Ländern und 3888 verschiedenen Städten erreicht. Die Internetseite wurde innerhalb der fünf Tage mehr als 100.000 mal besucht und die Videos auf Youtube wurden weit mehr als 150.000 mal angeschaut. Diese neue Art von Werbekampagne ist ein Paradebeispiel dafür, wie das Verkaufprinzip des „try before you buy“ mittels tragbarer Computertechnik und unter Verwendung von sozialen Medien erfolgreich auf die Tourismusbranche übertragen werden kann. Hinter der Kampagne steht die australische Werbeagentur Clemenger BBDO Melbourne.

New Yorker Softwarentwickler bringt Obdachlosem das Programmieren bei

Entweder 100 Dollar sofort oder ein günstiger Laptop, drei Java-Lehrbücher und jeden Morgen eine Stunde Unterricht. Dieses Angebot unterbreitete der New Yorker Softwareentwickler Patrick McConlogue einem Obdachlosen namens Leo, der ihm jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit begegnete. Leo wählte zweiteres und seit Ende August treffen sich die beiden eine gute Stunde vor McConlogues Dienstbeginn zum Programmierunterricht. Mittlerweile arbeitet Leo an seiner eigenen App, die sich um das Thema Erderwärmung drehen soll. Mehr möchte er dazu noch nicht verraten. Wichtig ist es ihm aber die Leute wissen zu lassen, dass er vor dieser Begegnung kein hoffnungsloser Mensch ohne Perspektive war. McConlogue war für ihn nicht der Ritter in weisser Rüstung, sondern vielmehr jemand, der ihm eine echte Chance gab. „Mein Leben hatte auch gute Seiten bevor diese ganze Sache anfing “, sagt Leo „und alles woran ich jetzt denke, ist, dass mir das Lernen, wie man Neue Dinge erschaffen kann, vielleicht noch mehr Möglichkeiten bieten kann, um mehr solcher Momente zu haben.“

Momentan wird noch diskutiert, ob es sich bei dieser Sache um eine echte Erfolgsgeschichte oder eine clevere Facebook-Werbekampagne handelt. Dort hat Leo bereits eine Fangemeinde von mehr als 37.000 Usern und auf seiner Homepage soll McConlogue in Zukunft die Kurse bereitstellen, die Leo einst absolviert hat. Apropos Facebook: Wenn Sie als Unternehmen dort erfolgreich auftreten möchten, hätten wir hier noch ein paar Tipps dafür.

Kuriose Kaufverwechslung: Tweeter-Aktie steigt in Stunden um fast 2000 Prozent


Verwechslungsgefahr inklusive: Twitter und Tweeter. Urheber: Davey Robson – mediameerkat.com


Twitter und Tweeter. Die Namen klingen zwar ähnlich, aber doch gibt es ein paar fundamentale Unterschiede. Twitter ist ein soziales Netzwerk, wird für Unternehmen immer interessanter und möchte an die Börse gehen. Die Tweeter Home Entertainment Group inc. hingegen ist ein Elektronikhändler, seit 2008 offiziell insolvent und ist bereits an der Börse. Das Unternehmen wird dort unter dem Kürzel TWTR gehandelt, während Twitter unter TWTRQ laufen wird. Potential zur Verwechslung ist also reichlich gegeben und wurde auch ebenso reichlich ausgeschöpft. Am 4. Oktober stieg die Tweeter-Aktie von weniger als einem Dollar-Cent stetig auf einen Höchststand von 15 Dollar-Cent und schloss am Tagesende bei einem Wert von ca. fünf. Anschliessend wurde sie aufgrund dieser auffälligen Schwankungen vom Handel ausgesetzt. Der Grund wurde schnell in der offensichtlichen Verwechslung der Aktien gefunden. Mittlerweile wurde Tweeter von der Financal Industry Regulatory Authority das neue Tickersymbol THEGQ zugewiesen.

 

Oberstes Bild: youtube-screenshot

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Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft fürs Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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